The Optimist live und in Farbe
Im September bestiegen Anathema den Prog Olymp, als sie mit ihrem neuen Album “The Optimist” bei den “Progressive Music Awards 2017” den Preis für das beste Album des Jahres einheimsten. Zur gleichen Zeit begann auch die Europa Tour zum neuen Album, und diese führte die Band am 16. November in die Live Music Hall nach Köln.
Den Auftakt, der gut 30 Minuten früher als erwartet schon um 19.30 Uhr statt fand, übernahm aber die französische Band Alcest. Und die Show der vier Franzosen um ihren Kopf Stéphane Paut, besser bekannt unter seinem Pseudonym Neige, war eindrucksvoll. Alcest zelebrierten ihren instrumental geprägten Post Rock bemerkenswert, bauten dabei immer wieder schöne Klanglandschaften auf. Und in diesen instrumentalen Phasen war das Konzert des Support Acts auch am beeindruckendsten. Als Sänger stach Neige nicht ganz so heraus, wechselte immer wieder zwischen klarem Gesang und Growls, einem letzten Andenken an den Black Metal, den er ursprünglich spielen wollte.
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Insbesondere die beiden Live Musiker, mit denen Neige Alcest live zum Leben erweckt, hatten einen Großteil am guten Eindruck, den die Band beim Publikum hinterließ. Gitarrist Pierre “Zero” Corson und Bassist Indria Saray machten am linken und rechten Bühnenrand eine tolle Figur, legten ihre Körper in die Musik und posten weitaus professioneller als der Kopf der Band, der vergleichsweise steif wirkte.
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Eine perfekt zur Musik passende Beleuchtung rundete den Auftritt von Alcest ab. Nach gut 50 Minuten verließ die Band unter ordentlichem Applaus die Bühne und machte die selbige frei für die Prog Awards Sieger.
Mit ‘San Francisco’ vom neuen Album “The Optimist” starteten die Briten ihr Set nach der obligatorischen Umbaupause. Lediglich Sänger und Gitarrist Vincent Cavanagh schien zu Beginn des Konzerts überhaupt in das Geschehen einzugreifen. Statt sich aber vorne am Bühnenrand zu vergnügen, nahm er den Platz des Keyboarders John Douglas hinter den Tasten ein und malträtierte das Keyboard. John Douglas, so erfuhr das Publikum später, weilt aktuell bei seiner Tochter, wo er offenbar unabkömmlich ist. So war es also an Vincent Cavanagh, diese Parts zu übernehmen. Untermalt wurde der Eröffnungstrack von einer Videoprojektion, die eine Fahrt eines Autos durch die Straßen von San Francisco darstellt, aufgenommen durch die Windschutzscheibe. Eine stimmige Eröffnung!
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In den folgenden zwei Stunden spielten sich die Engländer souverän durch ihre Diskographie. Die neuen Songs aus “The Optimist” standen natürlich im Fokus, aber Anathema bedachten in ihrer Setlist immerhin Songs aus den letzten sechs Alben der Bandgeschichte. So routiniert aber Lee Douglas und ihre Mitstreiter auf der Bühne auch agierten, so richtig überspringen wollte der Funke einfach nicht. Vielleicht lag es daran, dass bis auf die Sängerin kein Bandmitglied mit ausreichend Licht versorgt wurde. Tatsächlich erlebte der Betreuer den Ort des Geschehens zum wiederholten Mal als furchtbar ausgeleuchtet. So spielte Jamie Cavanagh im Hintergrund fast im Dunkeln und war nur schemenhaft zu erkennen. Auch Danny Cavanagh, der den ganzen Abend über Kopfhörer trug, stand zwar vorne am Bühnenrand und versuchte sich auch hin und wieder im Dialog mit dem Publikum, blieb ansonsten eher dunkel. Vielleicht war die Stimmung auf der Bühne aber auch gedrückt, weil John Douglas nicht mit von der Partie war. Vielleicht hat sich ja dieses Gefühl auf die Halle übertragen.
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So bleibt unter’m Strich ein Auftritt im Gedächtnis haften, der zwar ordentlich war, sich aber keinen Platz in der Liste der besten Konzerte des Jahres sichern kann.
Fotos: Andrew Ilms
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