Robert Schroeder – D.MO Vol. 4: Harmonic Decadence

(49:22, CD, Spheric Music, 2017)
Die Schlagzahl bei Herrn Schroeder ist hinsichtlich der Veröffentlichungen bekanntlich sehr hoch, diesmal hat es gerade mal ein halbes Jahr gedauert, bis nach „Velocity“ bereits das nächste Album erscheint.

Angesichts des Titels weiß der Fan allerdings schon, dass es sich nicht um neue Kompositionen handelt, denn in der D.MO Serie werden alte, bisher unveröffentlichte Aufnahmen vorgestellt. Teil Vier dieser Reihe enthält nun ein besonderes Schmankerl, denn es führt ganz weit zurück in der Historie des Musikers aus Aachen.

Sein erstes Album veröffentlichte Schroeder 1979 auf IC/WEA. Es hieß „Harmonic Ascendant“. Doch dies waren nicht seine ersten Aufnahmen, denn ein Jahr zuvor hatte er bereits mit anderen Kompositionen bei Plattenfirmen angeklopft. Diese Musik hatte er im Tonstudio Panne-Paulssen aufgenommen, wo bereits andere Szenegrößen wie Klaus Schulze, Harald Großkopf oder AshRa arbeiteten.

Er fuhr leider nur Absagen ein, so dass diese Aufnahmen zunächst einmal in den Untiefen der Archive verschwanden. Die Nachfrage nach dieser Musik blieb aber stets groß, und so stellte Schroeder noch einmal intensive Nachforschungen an und wurde schließlich fündig.
Die Masterkopie wurde auf einer hochwertigen Kassette gefunden.

Natürlich musste dieses Material den Weg auf die D.MO-Reihe des Spheric Music Labels finden, keine Frage! Klangtechnisch mit einem Upgrade versehen, ohne jedoch den typischen 70er-Charme zu verlieren, liegt diese Aufnahme nun endlich vor.

Das Album enthält zwei lange Titel (24 bzw. 25 Minuten Spielzeit), die in typischer Manier der Berliner Schule arrangiert wurden. Einiges erinnert durchaus auch ein wenig an Klaus Schulze, doch schon hier werden einige Trademarks von Robert Schroeder deutlich. Das Album wirkt insgesamt sehr harmonisch, die Mischung aus melodischem Synthesizer und niemals hektisch wirkenden Sequenzen ist sehr gut gelungen. Auch damals schon wurden ein paar Mellotronsounds eingebaut.

Der Fan dieser Art Musik wird begeistert sein und dank Schroeder und Lambert Ringlage wurde nun auch diese Lücke geschlossen. Sehr schön.
Bewertung: 11/15 Punkten

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