Kaprekar’s Constant – Fate Outsmarts Desire
(66:44, CD, Uranium Club/Just for Kicks, 2017)
Welche Musik bietet wohl eine Band, die sich nach einer mathematischen Eigenart benennt? Eine recht überraschende Sache übrigens, wie hier nachzulesen ist. Keine Ahnung, wobei das hilft, ist aber auf jeden Fall zunächst einmal verblüffend.
Für Verblüffung sorgt die Musik der Briten zwar nicht, denn sie erfinden den Progressive Rock nicht neu, aber der Fan des sinfonischen Progs wird hier bestens bedient. Die unten aufgelisteten Namen waren dem Rezensenten bisher nicht geläufig – mit einer Ausnahme natürlich.
Das Album beinhaltet sechs Songs, drei von ihnen dürfen als Longtracks bezeichnet werden (mit 14, 18 bzw. 21 ½ Minuten Spielzeit). Sämtliche Kompositionen stammen aus der Feder des Duos Nick Jefferson und Al Nicholson. Folgende Damen und Herren sind für dieses rundum gelungene Album verantwortlich:
Bill Jefferson – vocals
Nick Jefferson – bass / fretless bass / electric guitar / keyboards
Al Nicholson – acoustic guitar / classical guitar / electric guitar / mandolin / keyboards
Phil Gould – drums / percussion / “dube”
Mike Westergaard – keyboards / piano / backing vocals
Dorie Jackson – lead and backing vocals
David Jackson – saxophones / flutes / whistles / G# bell
Paul Gunn – spoken words.
Da sticht sofort der Name David Jackson (“Jaxon”) ins Auge, und es handelt sich in der Tat um den ehemaligen Van der Graaf Generator-Saxophonisten, der hier in nicht unerheblichem Maße seine Spuren hinterlässt, und zwar auf ausgesprochen angenehme Weise. Es ist schon verblüffend, wie markant sein Saxofon-Spiel ist, das man sehr schnell wieder erkennt. Und auch seine Tochter Dorie, die bereits mit Francis Dunnery zusammenarbeitete, ist hier zu hören.
Die Songs sind recht melodisch, auf Frickeleien wird verzichtet, aber die Kompositionen sind stets abwechslungsreich gestaltet. Da wird neben typischem Retroprog auch eine Portion Neo-Prog integriert, und auch folkige Arrangements sind eingeflochten. Weder Gitarren noch Tasten spielen sich besonders in den Vordergrund, doch trotzdem schaffen sie es, auf ganzer Länge interessant zu bleiben. Dabei spielen sicherlich die vielen Beiträge von David Jackson eine wichtige Rolle, die den Songs einen zusätzlichen Extra-Kick verpassen. Gerade im abschließenden längsten Song des Albums, ‚Houdini – King Of Cards‘ werden noch einmal alle Trümpfe ausgespielt. Ohrwurmmelodien, klassischer Artrock und peppige Folkausflüge machen den Song zu einem Highlight des Albums.
Nach diesem ausgesprochen vielversprechenden Debüt ist die Vorfreude auf kommende Taten der Briten natürlich entsprechend hoch.
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Das Album gibt es auch in einer Deluxe Box-Version, die auf 50 Exemplare limitiert ist. Doch der Hinweis ist leider insofern nutzlos, dass diese hübsche Variante in der Zwischenzeit ausverkauft ist, übrigens unter Beteiligung gleich mehrerer Betreuer.
Klasse Band, die im Auge zu behalten ist!
Bewertung: 12/15 Punkten (WE 12, GH 12, JM 12, KR 12)
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