Karakorum – Beteigeuze

(48:10, CD, Tonzonen Records, 2017)
Achtung! Die folgende Review besteht nur aus Eigenzitaten und Versatzstücken. Der eine oder andere Übergangssatz mag neu sein. Wir bitten dies zu berücksichtigen. Quellen: Die viel zu niedrig bewertete Rezension des Debütalbums sowie das im Frühjahr geführte Gespräch, bei dem Phil Axel Rede und Antwort stand. Ja, genau so herum war es.
Axel und Phil.

Los geht’s! Wiederkäuen:

Seit September 2014 spielen Karakorum aus Bayern handgemachten Prog-/Krautrock. Mitglieder des Quintetts aus Mühldorf formierten sich zunächst unter dem Namen Foreign Faces, bevor sich die aktuelle Besetzung Karakorum taufte und sich in die komplexe Welt der vertrackten ungeraden Rhythmen, sprich des Progressive Rock, vertiefte. Die Keyboards und der Gesang kommen von Axel Hackner, die Gitarristen Bernhard Huber und Max Schörghuber sowie der Bassist Jonas Kollenda begleiten ihn gesanglich oft, was schöne Harmonien erzeugt. Und Drummer Bastian Schuhbeck sorgt für den passenden progressiven Einsatz von kräftigem, teils vertracktem Schlagzeugspiel und innovativen Percussion-Elementen. Im März [2016] hat die Band ihr in Eigenregie produziertes und vertriebenes selbstbetiteltes Debütalbum herausgebracht. Es besteht aus fünf Songs – einem Opener und einem Closer sowie der dazwischen liegenden dreiteiligen ‘Beiteigeuze’-Suite.

Also, eingebettet in das oben genannte Album: “Es folgt der Dreiteiler ‘Beiteigeuze’. Der erste Part beginnt ruhig mit Harpsi-Sounds und erinnert an ELPs ‘Take A Pebble’. Die Keyboards leisten hier ganze Arbeit und erzeugen die richtige Tiefe für solch eine Stimmung. Der mehrstimmige Gesang lässt mitunter an Porcupine Tree denken, vor allem auch, wenn die Gitarre später über die sphärischen Keyboardsounds einsetzt. Plötzlich wird es wild und hektisch. Und dann fast jazzig. Schöner Einsatz der percussiven Elemente! Es folgen lange Instrumentalpassagen, unterbrochen von gelegentlichem Gesang, die live sicherlich besonders gut zur Geltung kommen, bevor wieder ins das ruhige Anfangsmotiv zurückgekehrt wird.

‘Part II’ beginnt Pink Floydig, bevor es später abwechselnd wild und zurückhaltender weitergeht. Der Übergang zu ‘Part III’ ist fließend, er besticht durch eine besonders schöne, fast melancholische ruhige Stimmung. Vor allem der sich gegenseitig ergänzende Gesang ist hervorragend. Die harten Parts haben wieder etwas Aufwühlendes, das Keyboardsolo erinnert an den kürzlich verstorbenen Keith Emerson. Plötzlich setzen verrückte, durcheinander rufende Stimmen ein, die Nonsens von sich geben. Avantgardistisches Chaos! Spacige Sounds, dann setzt die ganze Bands in den krummen Takt ein und rockt ab. Was folgt ist Prog-Kino bis zum letzten Ton.

‘Beteigeuze’ – was soll das denn sein? Kann mir das bitte mal einer erklären? Vielleicht einer aus Neuötting? Hackners Axel – wer aufmerksam mitgelesen hat, weiß wer das ist – meldet sich zur Wort. Bitte.

Ja, ihr habt ja die ‘Beteigeuze’-Trilogie noch einmal neu aufgenommen, ist das richtig?

Genau. Das ist ja das Herzstück des Albums. In den letzten zwei Jahren haben wir aber immer noch weiter daran gearbeitet und es verfeinert. Letzten Herbst haben wir die aktuelle Version dann noch einmal für die nächste Veröffentlichung, diesmal auf Vinyl, aufgenommen. Wir wollten schon das erste Album auf Vinyl pressen, aber mit der Länge und der Aufteilung der Songs war das schwierig. Jetzt, mit drei Stücken und der großartigen Unterstützung von Dirk Raupach, ging das.”

!!!Die Aufnahmen!!!

Also wieder eine Aufnahme an einem Tag?

Richtig. Matthias Hoffmann, ein 21-jähriger genialer Blasmusiker und Freund von uns, meinte, dass man aus unserer Platte mehr Transparenz herausholen könnte, also hat er diesmal die Aufnahme gemixt. Es gab außerdem einige Overdubs, vor allem beim Gesang, und unser Drummer hat diesmal auch Schlagwerk wie Vibraphon und Marimba gespielt. Alles lief viel professioneller ab. Das Mastering übernimmt Eroc, was eine Riesenehre ist. Den Unterschied hört man deutlich. Alles klingt sehr viel dynamischer und knackiger als auf dem Debüt. Cool! Hat sich jetzt schon gelohnt!

!!!Das Artwork!!!

… Cover der kommenden Platte, da sind sowieso viele Anspielungen drin, die nur wir als Band verstehen, bzw. die unser Umfeld versteht. Muss aber auch sonst keiner.
Okay.
Und unser Freund Willi Wimmer hat, wie beim Album auch, das Panorama-Artwork geairbrusht. Das Ganze ist für uns ein Riesentraum, der in Erfüllung geht: Unsere eigene Vinyl!

Und Betreutes Proggen steht im Booklet, danke! Vielleicht werden wir nach dieser Rezension aber daraus gestrichen?!

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Weitere Informationen

!!!Der Inhalt!!!

Was hat es eigentlich mit der ‘Beteigeuze’-Trilogie auf sich, steckt dahinter ein Konzept?

Ja, schon. Es gibt ja diese Idee von Beteigeuze, diesem Stern, der so groß ist wie 200 Sonnen. In etwa 100.000 Jahren soll er implodieren. Es gibt eine Riesen-Supernova, deren Lichtimpuls dann nach 10.000 Jahren auf der Erde ankommen soll. Wir haben daraus eine Geschichte gestrickt, ein apokalyptisches Szenario, mit etwas Fantasy drin. Was für einen Einfluss hat dann zum Beispiel die Gammastrahlung? Auf die Idee kam ich noch zu Foreign-Faces-Zeiten. Beteigeuze war dann auch kurz im Gespräch als Bandname. Auch hier hat uns der Klang überzeugt, genau wie bei Karakorum.

Ich bin gespannt, wie die Trilogie nun klingt! Gibt es schon ein Release-Datum?

Voraussichtlich Anfang Juni.” Naja, fast. 22.09.2017! Wir wollen die Platte auf jeden Fall zu unserem Auftritt beim Herzberg-Festival mitnehmen. Auch ein Traum, dass wir dort spielen dürfen. Seit 2008 sind wir regelmäßige Herzberger. 2007 wollte ich hin, aber wir hatten Zeugnisvergabe und meine Mutter verbot es mir. Dabei spielten Pavlov‘s Dog und Uriah Heep – Bands, die ich unbedingt sehen wollte! Haben sie übrigens geschafft, wie die reizende Kollegin Monika im betreffenden Festivalbericht beschreibt.

Danke für dieses tolle Album, Karakorum! Wir freuen uns schon auf alles, was da noch kommt!
Bewertung: 12/15 Punkten (GH 10, KR 12, PR 12)

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