Jethro Tull by Ian Anderson, 26.09.17, Wuppertal, Historische Stadthalle

Sitting on a park bench!

Jethro Tull by Ian AndersonEs ist ein stolzes Jubiläum, das nicht vielen Bands vorbehalten ist: Jethro Tull feiert Ende 2017  das 50-jährige Jubiläum. Grund genug für Ian Anderson, Gründungsmitglied der englischen Progressive-Rock-Legende, zusammen mit seinen Mitstreitern eine “Best of”-Tour unter dem Motto ‘Jethro Tull by Ian Anderson’ aufzuziehen. Als Mitstreiter begleiten den Briten seit geraumer Zeit und auch auf dieser Tour John O’Hara (Keyboards, Piano, Akkordeon), David Goodier (Bass), Scott Hammond (Schlagzeug) und der Rosenheimer Florian Opahle (Gitarre).

Es ist kurz nach 20 Uhr, als es in der stilvollen historischen Stadthalle in Wuppertal dunkel wird. Die Halle ist annähernd ausverkauft, was angesichts der gehobenen Ticketpreise nicht selbstverständlich ist – der Name Jethro Tull zieht nach wie vor. Es ist ein zum großen Teil gesetzteres Publikum, das die nächsten zwei Stunden unterhalten werden möchte.

Unter großem Applaus betritt die Band die Bühne und eröffnet das Set mit ‘Living In The Past’ und ‘Nothing Is Easy’, zwei Songs aus den späten Sechzigern. Dabei zeigt sich das Quintett äußerst fit an den Instrumenten. Es ist aber insbesondere der sehr aktive Ian Anderson, der an der Querflöte überzeugt. 70 Jahre ist er mittlerweile, aber das merkt man ihm bei der Performance auf der Bühne nicht an. Nach wie vor steht er immer wieder mal nur auf einem Bein und hat das andere angewinkelt, nutzt ansonsten die Breite der Bühne voll aus, zelebriert seine Flötensoli gerne auch am Bühnenrand.

Allerdings, und das zeigt sich auch in Wuppertal, will die Stimme Andersons nicht mehr so recht. Es wirkt teils so, als quäle er sich während der Gesangsparts durch die Lieder. Hin und wieder scheint es, als presst er die einzelnen Silben aus sich heraus. Da wirkt es nicht überraschend, dass Bassist David Goodier hier und da im Gesang unterstützt. Und auch vom Band erfährt Ian Anderson Support: Bei ‘Heavy Horses’ und gegen Ende des Sets bei ‘Aqualung’ übernehmen Unnur Birna Björnsdóttir (‘Heavy Horses’) und Ryan O’Donnell (‘Aqualung’), die im Rahmen der Videoprojektionen auf die Bühne geholt werden, große Teile des Gesangs.

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Bei der Songauswahl konzentrieren sich die fünf Musiker im wesentlichen auf die frühen Alben der 60er- und 70er-Jahre. Neben den bereits erwähnten Stücken werden unter anderem ‘Thick As A Brick’ (in Auszügen), ‘Songs From The Wood’, ‘Pastime With Good Company’, ‘My God’ und auch ‘Too Old To Rock’n’Roll, Too Young To Die’ performt. Allen Liedern ist gemein, dass sie durch Videoprojektionen gestützt werden. Vermutlich wegen dieser Videos ist das Drumkit von Scott Hammond am rechten Bühnenrand platziert und eben nicht mittig im Hintergrund. So nehmen diese Videos einen noch größeren Raum am Bühnenhintergrund ein. Allerdings wirkt die Bühne in den Momenten, in denen keine Projektion den Hintergrund belebt, ziemlich blass und leer.

Vor einzelnen Songs macht Anderson gelegentlich eloquente Ansagen und stimmt auf den folgenden Titel ein. Er zeigt sich hier von seiner humorvollen und selbstironischen Seite und sorgt so immer wieder für Lacher aus den Reihen des Publikums.

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Nach zwei Stunden ist das durch eine 15-minütige Pause in zwei Sets geteilte Programm zu Ende und die Band verlässt unter großem Applaus die Bühne. Jetzt erhebt sich das Publikum zum ersten Mal, es wird richtig laut und klatscht Ian Anderson und Co. für eine Zugabe zurück auf die Bühne. Und nun, wo das Publikum steht, wird ‘Locomotive Breath’ zu einem Fest. Vor der Bühne wird es voller und voller, viele Fans möchten ihrem Helden etwas näher sein.

Als auch dieses Lied gespielt ist, ist der Konzertabend schließlich vorbei. Die vier Musiker, mit denen Ian Anderson die Bühne geteilt hat, holen sich ihren wohlverdienten Applaus hat, und auch der Prog God persönlich lässt sich ausgiebig feiern.

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Fotos: Andrew Ilms

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