(65:01, CD, Seacrest Oy/Just for Kicks, 2017)
Warum nur dieser Bandname? Eine Antwort darauf könnte wohl am besten Kimmo Pörsti als Herz dieser finnisch-italienisch-amerikanischen Formation geben. Letztendlich spielt der Name aber eine untergeordnete Rolle, vorausgesetzt alles andere ist stimmig. Und wer wollte das bei Samurai of Prog schon in Zweifel ziehen?
„On We Sail“ ist das fünfte Album der multinationalen Truppe. Nach „Undercover“ (2011), „Secret of Disguise“ (2013), „The Imperial Hotel“ (2014) und „Lost and Found“ (2016) zeigt die aktuelle CD eine deutliche Entwicklung. Das 2017er-Album ist ein Paradebeispiel für gelungenen Retroprog mit einer Prise Crossover- und Symphonic Prog.
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Dafür sorgt neben den drei Hauptakteuren Marco Bernard – Rickenbacker Bass -, Steve Unruh (Resistor, solo) – Vocals, Violin, Flute, Guitar – und Kimmo Pörsti (u.a. Cosmic Remedy, Paidarion, Mist Season, Maahinen, Strandberg Project) – Drums und Percussion eine Vielzahl ebenso versierter Gastmusiker. Zu nennen sind beispielhaft Kerry Shacklett (Presto Ballet): Keyboards, Vocals, Acoustic Guitar, Luca Scherani (Höstsonaten, Fabio Zuffanti, La Coscienza di Zeno): Keyboards, Michelle Young (Glass Hammer): Vocals, Sean Timms (Unitopia, Southern Empire, Damanek): Keyboards, Mark Trueack (Unitopia, UPF): Vocals, Jacob Holm-Lupo (White Willow, The Opium Cartel): Electric Guitars, Oliviero Lacagnina (Latte E Miele): Keyboards, Brett Kull (Echolyn): Electric Guitar, sowie der 2015 verstorbene Stefan Renström (Simon Says): Keyboards.
In der Vergangenheit gaben Samurai of Prog immer wieder auch gecoverte Songs zum Besten, diesmal stehen nur brandneue Eigenkompositionen an. Mit dem Titelsong geht es gleich munter und entspannt fröhlich los. Zu breiten Keyboardteppichen sowie eingestreuten Violinen- und Orgelpassagen entwickelt sich daraus ein zeitweise an alte Emerson, Lake & Palmer und Rick Wakeman erinnernder Einstieg – das macht Lust auf mehr.
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Überwiegend melodisch geht es auch auf den nachfolgenden Songs weiter. Flöten und Mellotronklänge sowie Tasteninstrumente prägen die Stimmung, während alle Instrumentalisten ihren Beitrag für das Gesamtwerk leisten. Der Gesang, ob von Steve Unruh oder den Gastmusikern Michelle Young und Mark Trueack, passt sich harmonisch in die Songstrukturen ein, er wirkt weder besonders spektakulär noch zu zaghaft. Nostalgisch wird es bei ‘Growing Up‘, der Titel erinnert an die guten alten Zeiten von Jethro Tull. Nicht überraschend, dass ein deutlich zu vernehmender Einfluss der italienischen Gastmusiker nicht von der Hand zu weisen ist. Wer Italoprog etwas abgewinnt, dürfte seine helle Freude daran haben. Mit geschickt eingebundenen klassischen Bezügen gelingt es der Band, den Spannungsbogen stets aufrecht zu halten.
Das Resümee lautet: Tastenliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten, ohne auf eine interessante und abwechslungsreiche Instrumentierung verzichten zu müssen. Den Vergleich mit anderen Bands des Genres brauchen Samurai of Prog zu keinem Zeitpunkt zu scheuen. Positiv auch die von Ed Unitsky gestaltete Aufmachung des Digipaks: Gewohnt farbenfroh und detailreich regt es dazu an, im Booklet zu stöbern und die Covergestaltung auf sich wirken zu lassen. Alles in allem ein sehr gelungenes Album – klare Empfehlung (nicht nur) für Retroprog-Freunde.
Bewertung: 12/15 Punkten (WE 11, JM 12, KR 9, HR 12)
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