(71:19, 67:14, 2CD+DVD, Gentle Art Of Music/Soulfood, 2017)
Die Tour zu “When We Were Beautiful” hatte die deutsche Progmetal-Institution Dante im Mai 2016 erstmals auch nach Polen geführt, ins Teatre Slaski in Katowice. Das ist noch nicht weiter erstaunlich. Dass jedoch hier gleich die erste Live-DVD der Kombo aus Augsburg und München mitgeschnitten wurde, ist schon etwas origineller.
Endgültig ambitioniert wurde das Unterfangen dadurch, dass die Polen-Show auch als Audio-CD mitgeliefert wird und auf einer zweiten CD eine Show mit abweichender Setlist aus dem Augsburger Abraxas vom 21.05.16.
Zunächst das namensstiftende Katowice-Konzert: gelungener Mix (auf der DVD-Tonspur erscheint allerdings Gitarrist Julian Kellner etwas mehr im Hintergrund als auf der entsprechenden CD), satter Sound und zweckdienliches Licht sprechen für die Produktion, die gut gemachten Ansagen für die prächtige Laune der Band.
Alexander Göhs’ begeisternde, vergleichsweise ruhig in mittleren Lagen eingesetzte Stimme hebt die Bayern aus einer Vielzahl von Prog- und Powermetal-Combos mit hysterisch quiekenden Sängern heraus. Er steht einem Jorn Lande näher als all diese Gummitierchen. Trotz der Livesituation überzeugt seine Interpretation von beispielsweise dem epischen ‘Vanessa’, ‘Until The Last Light Breaks In’ oder dem von einem Keytar-Solo von Bandmanager Markus Maichel gekrönten, abschließenden ‘November Red’ mehr denn je. Einziges entdeckbares Manko ist vielleicht ein Mangel an atmosphärischem Alarm durch das sitzende, meist komplett unsichtbare Publikum. Klar wahrnehmbar, aber kein Defizit bleibt es, dass Dante nach dem Tod ihres Bassisten und Gründungsmitglieds Markus Berger live ohne Bassisten agieren.
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Der Abraxas-Auftritt beginnt wie der Slaski-Gig und die aktuelle Studioscheibe mit dem dramatischen ‘Rearrangement Of The Gods’. Abweichend im Programm waren hier das heftig im Midtempo rockende ‘Ambitious’, das mit herrlichen Orgel-Sounds verwöhnende ‘Let Me Down’, die (natürlich) Ballade ‘Sad Today’, und last but not least (natürlich) ‘Finally’.
Starkes Livedokument einer immer noch viel zu wenig bekannten deutschen Formation.
Bewertung: 12/15 Punkten
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Markus Maichel im Interview zu “When We Were Beautiful” (2016)
Wikipedia