(79:34, CD, Spoon/Rough Trade, 2017)
Can wird 50, hat aber längst den Beweis angetreten, ewig junges Kulturgut zu sein. Doch Singles und B-Seiten, so wie bei den Bay City Rollers? “Yes, we Can”, meint Spoon Records und haut diese Sammlung aller Single-Veröffentlichungen auf CD, Dreifach-Vinyl und digital raus. Zur Besprechung liegt uns die CD im schmucken Cardboard Sleeve vor. Und die begeistert rundum.
Auch wenn die Avantgarde-Kombo vom Verdacht jeder Kommerz-Anbiederung einigermaßen gefeit ist, erweisen sich die hier streng chronologisch angeordneten Auskoppelungen als überwiegend besonders eingängig bis unwiderstehlich. ‘Soul Desert’ mit einem soulig barmenden Malcolm Mooney beginnt den Reigen, gefolgt von einem dank Walking Bass unanständig laid back daherkommenden ‘She Brings The Rain’, auf dem er gesanglich bisweilen fast an – ‘tschuldigung – Mark Knopfler erinnert.
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Zum noch frivoler groovenden Megahit ‘Spoon’ illuminieren sich Lavalampen von alleine und Räucherstäbchen entzünden sich dank Damo Suzuki in Fernbedienung. ‘Shikako Maru Ten’ hält diese Stimmung noch ein wenig.
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‘Turtles Have Short Legs’ ist eine rare Single von 1971 (“Tago Mago”), die es nie auf einen Longplayer geschafft hat.
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Das bekanntere ‘Halleluwah’ klingt wie ein Jam von den Einstürzenden Neubauten mit den Burundi Wardrums – scharf. Mit ‘Silent Night’ klärt die CD so eben mal noch die bisweilen peinliche Frage, was bei Proggers an Heiligabend zu laufen hat. Weitere Highlights sind der ein wenig nach Lou Reed klingende ‘Cascade Waltz’ und der schmissige ‘Can Can’. Im “Inner Space”-Studio von Can in Weilerswist müssen manchmal wirklich die Röcke geflogen sein!
Die aufgrund von Ausstattung (nur Texte werden vermisst) und Repertoirewert empfehlenswerte Compilation enthält remasterte Fassungen der teils stark veränderten Single Edits, also keine Albumversionen.
Bewertung: 12/15 Punkten
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