(48:59, CD, Privatpressung//Just for Kicks, 2016)
Schon wieder eine neue Band aus den Niederlanden, mag der eine oder andere denken. Doch weit gefehlt: V2 versuchten bereits 1996 mit dem Debüt „Eclipse of the mind” Fuß zu fassen, damals allerdings noch unter dem Namen Vision. 1998 folgte die zweite Veröffentlichung, „Indefinite and Mysterious”. Mehr als Achtungserfolge sprangen seinerzeit aber nicht heraus.
Für den Neustart wurde aus Vision nun V 2. Die Assoziation zur bekannten gleichnamigen Raketenwaffe ist allerdings fehl am Platz, vielmehr ist die Auflage zwei von Vision gemeint. In der aktuellen Besetzung mit Marti van Gulik (Keyboards, Bass, Gitarre), Ernst Honingman (Vocals), Bert Ettema (Gitarre, Midi-Programming, Backing Vocals) und den Helfern Jochem van Rijn (Drums) und Robert Vogt (Gesang) bleibt die Band ihrem Hang zu metallischer Härte treu. Das Album weckt Erinnerungen an die deutschen Sylvan, auch ein bisschen Alias Eye und – zumindest was den Gesang betrifft – an Poor Genetc Material. Melodiöse Härte pflegen viele Bands, und für alle ist es gleich schwer, sich mit den Jahren ein eigenes Profil zu erarbeiten.
„Showdown“ kann ein ordentliches Zeugnis ausgestellt werden. Die pazifistischen Texte des neun Titel umfassenden Albums prangern Fanatismus und die Doppelmoral an und drehen sich damit um Themen, die aktuell die Welt bewegen. Eingebettet sind sie in melodisch rockende Passagen mit progressiven Parts. Davon hebt sich die einzige Ballade ‘Showdown’ mit feinem Gesang und einem Wechselspiel zwischen Piano und E-Gitarre ab.
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V2 haben ihren Platz im melodisch-progressiven Metal gefunden und festigen ihre Stellung. Sie überzeugen durchaus, wobei es nicht leicht ist, die Qualitäten ihrer Vorbilder immer zu erreichen oder gar zu überbieten. Verstecken müssen sich die Niederländer aber keineswegs.
Bewertung: 8/15 Punkten (KR 7, HR 8)