The|Spur– Rebirth
(51:04, CD, Eigenproduktion, 2017)
Das aus dem Raum Köln/Mainz stammende Quintett mit dem Sonderzeichen im Namen stellt sich mit einem ambitionierten Konzeptalbum vor, bei dem es um den Zustand auf der Erde im Jahre 2040 geht. Eigentlich nicht so wahnsinnig lange hin, aber offenbar passiert bis dahin einiges.
Das Debütalbum wurde in folgender Besetzung eingespielt:
Christian Schäpe – acoustic & electric guitars
Gabriel Floßdorf – organ / piano / synthesizer / accordion
Stephan Schroth – drums / djembe / percussion / additional keyboards
Stefan Huth – touch guitars U8, U10, AU8 / backing vocals / additional keyboards
Volker Praß – vocals.
Das Material ist dabei gar nicht neu, denn als sich Schroth und Huth 2012 trafen, hatten die beiden Musiker bereits viele mehr oder weniger fertige Songs parat, die letztendlich auf diesem Album landeten, wobei die Kompositionen allesamt aus der Feder Schroths stammen. Den Hörer erwartet eine sehr kompetent vorgetragene Mischung aus melodischem Symphonic Prog und Progmetal. Für die orchestrale Komponente sorgt Gabriel Floßdorf mit seinem Keyboardspiel, das den sinfonischen Gegenpol zu den metallischen Abschnitten bildet.
In diesem Gesamtkonzept verstehen es die Fünf hervorragend, Gesangsmelodien mit Wiedererkennungswert und anspruchsvolle Instrumentalarrangements zu vermischen. Das kurze Intro ‚Prelude‘ beginnt gleich recht pompös, mit mächtigen Keyboards und gesprochenem Text. Teilweise wirkt es hier wie ein Soundtrack zu einem düsteren Science-Fiction-Film, das leicht Bedrohliche hat was Goblin-Artiges. Der darauf folgende Achtminüter ‚The Second Age‘ steht dann als Paradebeispiel für die Musik des Fünfers.
Hier und da ist zu lesen, dass die Stimme von Volker Praß an Peter Gabriel erinnert, was gerade bei den härteren Songs eine ungewöhnliche Konstellation ist. Dem mag der Rezensent nicht folgen. Bei einem ruhigen Song lässt sich mit etwas Fantasie vielleicht eine Spur Gabriel heraushören, doch insgesamt führt dieser Vergleich in die Irre. Allerdings lässt sich festhalten, dass mit Praß ein Sänger agiert, der nicht unbedingt die Progmetal-typische Intonierung präsentiert. Er verpasst den Songs mit seiner Stimme noch mal einen zusätzlichen Reiz. Gelegentlich erinnern die Songs, Gesang inklusive, den Rezensenten ein wenig an die späteren Alben der italienischen Moongarden. Insgesamt das feine Debüt einer vielversprechenden Band.
Bewertung: 10/15 Punkten (JM 10, KR 10)