Pallbearer, Pinkish Black, 18.04.17, Underground, Köln

Dieser Konzertbericht wird etwas kürzer ausfallen, denn im Mittelpunkt sollen die Fotos der reizenden Kollegin Deborah Wißkirchen stehen, für die alle Headbanger in der ersten Reihe Platz machten, wenn sie sich zum Knipsen nach vorne drängelte, und die erst dann wieder ihre Haare fliegen ließen, wenn sie fertig war.

Das sehr entspannte und aufmerksame Publikum an diesem Abend gehörte der US-amerikanischen Doom-Metal- (mit Prog-Einflüssen) Band Pallbearer sowie dem mehr als passend dazu ausgesuchten Voract Pinkish Black. Von einem dem Betreuer bekannten Konzertbesucher charakterisiert als “Joy Division, nur doomiger”.

Pinkish Black aus Texas sind zwei junge Herren, die ihrem Bandnamen alle Ehre machten und manchen Konzertbesucher gar mehr verzückten als die Hauptband. Ursprünglich ein Trio namens The Great Tyran, machten Keyboarder und Sänger Daron Beck und Schlagzeuger Jon Teague nach dem Freitod ihres Bassisten Tommy Atkins als Duo weiter. Diese Hintergrundgeschichte plus der Bandname plus das vorne gegebene Zitat ergeben den Sound von Pinkish Black. Sphärische, unheimliche Keyboardsounds und -teppiche, schwere Drums, getragener tiefer, manchmal geschrieener Gesang, und zu alldem eine Prise 80er-Jahre-Sounds rissen das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin.

Jon Teague trug übrigens ein Can-Shirt, mit dem er, wie er uns später stolz berichtete, den ganzen Tag durch Köln gelaufen war. Daron Beck blieb auch während des Pallbearer-Gigs an seinem Merch-Stand stehen und freute sich über jede Art von verdienter Anerkennung. Der Merchandise-Mann der Hauptband dagegen stand die ganze Zeit mit Stöpseln im Ohr da und trommelte auf einem kleinen Übungspad zu seiner ganz eigenen Musik.

Das war schon fast ein kleines Highlight für sich. Pallbearer selbst waren solide und wussten mit ihrer doomig-proggigen Mischung mitzureißen. Das Hauptaugenmerk lag auf Songs des neuen Albums “Heartless”, diese machten etwa die Hälfte des Sets aus. Hervorzuheben bei beiden Acts auch der Sound im Underground: Klar, definiert, und nicht zu laut. Ein Schmunzeln aufs Gesicht der Prog-Fans zauberte Gitarrist und Sänger Brett Campbell: Er trug ein Anathema-Shirt.

Das Publikum lauschte andächtig, hier und da wurde mit dem Kopf gewippt oder sogar geheadbangt, aber die meisten waren zum Zuhören und Auf-sich-wirken-Lassen gekommen. Nach dem Gig waren die Bandmitglieder sich nicht zu schade, am Bühnenrand noch mit ihren Fans zu reden, Platten zu signieren und für Fotos zu posieren. Ein rundherum gelungener Doom-Abend!

 

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