(45:22, CD, AMS Records, 2017)
Das 1975 produzierte selbstbetitelte Debütalbum von Maxophone zählt der Rezensent zu den wertvollsten Perlen der italienischen Progszene. Das Album gab es gleich in zwei Versionen, einer italienischen und einer englischen, doch der verdiente Durchbruch gelang damit leider nicht. So kletterten Maxophone nicht auf eine Stufe mit PFM, Banco, Le Orme etc., sondern sie verschwanden schnell wieder von der Bildfläche, ohne ein weiteres Werk zu veröffentlichen. Dreißig Jahre später tauchte eine Box namens „From Cocoon To Butterfly“ mit altem Material auf, eine knappe Dekade darauf im Zuge der Auftritte diverser italienischer Bands in Japan (zum Beispiel PFM, RDM) ein „Live in Tokyo“-Album.
Jetzt also das Comeback mit einem neuen Studioalbum. Die Erwartungen sind in diesem Fall hoch, doch die Erfahrung lehrt gerade im Falle einiger italienischer Bands, dass schnell Enttäuschung folgen kann, wenn das Resultat plötzlich eher poppig als proggig ausfällt. Nun, bei Maxophone dürfen Prog-Fans sich zurücklehnen und ein weiteres Highlight genießen, denn „La Fabbrica Delle Nuvole“ ist brillant.
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Von der Originalbesetzung sind nur noch zwei Musiker dabei, nämlich Keyboarder/Sänger Sergio Lattuada und Sänger/Gitarrist/Keyboarder Alberto Ravasini. Hinzu kommen Marco Tomasini (Gitarre, Gesang), Marco Croci (Bass, Gesang) und Carlo Monti (Schlagzeug, Perkussion, Geige). Wer mit dem Debüt vertraut ist, wird den Maxophone-typischen schnell Sound wiedererkennen, inklusive der Stimme des Hauptsängers Ravasini, der die Songs mit typisch italienischer Inbrunst in seiner Muttersprache vorträgt.
Die Blasinstrumente sind zwar verschwunden, aber der gut arrangierte Symphonic-Prog-Sound ist geblieben. Sehr auffällig ist dabei ein überaus deutlicher Gentle-Giant-Einschlag, der bei mehreren Songs zu hören ist. So beispielsweise gleich im Opener ‚Un Ciclone Sul Pacifico‘ und ganz besonders im vorletzten Stück ‚Il Matto E L‘Aquilone‘, das im Instrumentalteil stark an „The Boys In The Band“ erinnert. Aber auch schöne Arrangements mit akustischer Gitarre und mehrstimmigem Gesang fallen ins Gewicht und sorgen für ein mehr als erfreuliches Comeback, das auf weitere Taten der Italiener hoffen lässt. Ein sehr guter Griff des AMS-Labels! Tendiert zu 13 Punkten
Bewertung: 12/15 Punkten (JM 12, KR 11, KS 11)
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