(54:26, CD, InsideOut / Sony Music, 2017)
Da seine sonstigen Bandprojekte wie It Bites, Frost* oder Arena sich gerade kurze bzw. längere Auszeiten nehmen, legt John Mitchell zwei Jahre nach “Please Come Home” ein weiteres Album unter dem Banner Lonely Robot vor. Der umtriebige Gitarrist und Sänger setzt wiederum auf hymnischen Hochglanz-Powerpop und Sinfonik Rock, dem eine gehörige Prise Bombast und zeitgemäße Sounds hinzugemischt werden.
Beim Begriff “Pop” sollten beim geneigten Leser nicht gleich alle Alarmglocken schrillen, denn es ist heutzutage immer noch möglich, eingängige Melodien mit ansprechender Ästhetik und Tiefgang zu produzieren. Da hier vor allem die Gitarre druckvoll den Sound bestimmt und auch rhythmisch durchaus verspielte Momente zu vernehmen sind und die Dramatik entsprechend kraftvoll eingesetzt wird, ist hier genügend Rockattitüde vorhanden.
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Hinter “The Big Dream” steckt ein loses Konzept, bei dem es um einen Astronauten geht, der aus seinem Schlaf aufwacht und Abenteuer in einer surrealen Fantasiewelt erlebt. Die Arrangements klingen einmal mehr typisch nach John Mitchell, als eine eigenständige Variante aus seinen eingangs erwähnten Bands bzw. weiteren Projekten und Solowerken wie The Urbane oder Kino. Das ist alles geschmackvoll und stilsicher in Szene gesetzt und baut vor allem auf griffige Eingängigkeit. Das Album strahlt dann am meisten, wenn es mal etwas härter und düsterer zur Sache geht, wie z.B. beim achtminütgen Titelsong.
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Während das Vorgängeralbum mit einigen namhaften Gastmusikern verfeinert wurde, ist dieses Mal eine richtige Band am Start. Frost*-Bandkollege Craig Blundell sitzt am Schlagzeug, Steve Vantsis (Tilt, ex-Fish) zupft den Bass, Liam Holmes an den Keyboards vervollständigt das Line-up.
Auch wenn natürlich besonders die angenehme Stimme von John Mitchell das Album dominiert, so setzt er immer wieder mit geschmackvollen Gitarrensoli weitere Duftmarken. Dabei unterstützen ihn seine Kollegen überaus vielschichtig und virtuos, ohne dass die Songs dabei ihren jeweiligen jedoch Fokus verlieren. Alles in allem ein gutes Zweitwerk, die Planungen für eine Fortsetzung sind bereits im Gange.
Bewertung: 10/15 Punkten (KR 10, KS 10)
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Abbildungen: Lonely Robot / InsideOut Music