Hawkwind – Into The Woods

(64:03, CD, Cherry Red Records / Esoteric Antenna, 2017)
Mit ihrem aktuellen Studialbum “Into The Woods” setzen die Spacerock-Urväter Hawkwind die düstere Endzeit-Geschichte des Vorgängers “The Machine Stops” fort. Nach ständigen Umbesetzungen und diversen stilistischen Wirren scheint Hawkwind-Mastermind Dave Brock inzwischen wieder mehr Stabilität gefunden zu haben.

Zwar hat sich auch auf “Into The Woods” einmal mehr das Personalkarussell gedreht, doch das Grund-Line-up des vorigen Albums mit Dave Brock (Gesang, Gitarre, Keyboards, Synthesizer, Theremin), Haz Wheaton (Bass, Keyboards), Richard Chadwick (Schlagzeug, Gesang) und Jonathan Darbyshire a.k.a. Mr. Dibs (Gesang, Keyboards, Synthesizer) ist gleich geblieben. Mit Magnus (Keyboards, Gitarre) und vor allem Big Bill Barry (Geige) sind dafür passende musikalische Ergänzungen an Bord des Raumschiffs.

“Into The Woods” präsentiert sich als das für Hawkwind typische Kaleidoskop aus treibenden Rhythmen und Hardrock-orientierten Gitarrenriffs im Orbit der schwirrenden, verhallenden Klang-Ästhetik. Das Album startet mit dem Titelsong gleich wuchtig, aber zu Beginn will noch nicht der richtig packende Drive aufkommen. Die Platte braucht nach verschlepptem Start einige Tracks, um richtig in Fahrt zu kommen und bis die Spacerock-Rakete richtig zündet.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Doch sobald mehr auf Atmosphäre gesetzt wird, schwenkt das Songmaterial in eine wesentlich packendere Richtung um. Dazu gehören auch ein paar gesprochene Passagen und leichte Soundspielereien. Dass Hawkwind ebenfalls über sympathische Selbstironie verfügen, beweisen sie mit dem ‘Space Ship Blues’, der dank  Fiddle, Banjo und Paddle Steel Guitar mit deutlichem Country(!)-Einfluss aufwartet. Das hat schon ‘was, auch wenn es nicht jedermanns Humor treffen wird.

Eine ordentliche, grundsolide Fortsetzung von “The Machine Stops”, dem produktionstechnisch etwas Feinjustierung und weniger Hall gut getan hätte. Gelegentliche Durchhänger werden durch einige gelungenes Tracks (“Magic Scenes”,” Magic Mushrooms”) mehr als wettgemacht. Das Album ist als CD und auf Vinyl erhältlich.
Bewertung: 10/15 Punkten (KR 8, KS 10)

Surftipps zu Hawkwind:
Homepage
Facebook
Twitter
iTunes
Spotify
Reverbnation
last.fm
Prog Archives
Wikipedia

Abbildungen: Hawkwind / Cherry Red Records