(58:32, CD, Keymedia.TV/Oomoxx, 2016)
Bei Crystal Breed handelt es sich um ein in Hannover ansässiges Quartett, das nostalgischen 70er-Rock, eine Prise Romantik und eine Handvoll modernen Progmetal zusammenführt.
Fünf Jahre sind seit dem Debüt “The Place Unknown” vergangen. Das Line-up für den zweiten Longplayer “Barriers” hat sich sich ein wenig verändert: Zwar sind Niklas Turmann (Gitarre, Gesang), Corvin Bahn (Keyboards, Gesang) und Thorsten Harnitz (Schlagzeug) nach wie vor dabei, allerdings wird der Bass aktuell nicht mehr von Michael Schugardt gespielt, sondern von Nico Deppisch. Die Mitglieder von Crystal Breed sind außerdem in Bands wie Saxon, Gamma Ray, Uli Jon Roth und Kamelot unterwegs. Der erste Song ‘The Brain Train’ kommt mit einer derartigen Wucht daher, dass man diesen instrumentalen Tumult erstmal sacken lassen muss. Hier werden in nur einem Song wahnsinnig viele Genres abgebildet, was ziemlich beeindruckend ist, wenn man bedenkt, dass man hierfür die Technik wirklich beherrschen muss. Jedoch sind die Vocals gewöhnungsbedürftig, der Gesang ist teils ähnlich theatralisch wie der von Freddie Mercury. Die Höhen scheinen ein wenig aus dem Ruder zu laufen. Trotzdem passen die gesprochenen Parts gut ins Gesamtbild. Das Powermetal-Intro und das darauf folgende sanfte Pianospiel bilden einen schönen Kontrast.
Auch der nächste Titel bietet ein Füllhorn verschiedenster Klänge. Das ruhige Pianospiel besticht hier besonders. Unerwartet unchaotisch bleiben ‘Diying Stars’ und ‘Memories Of…’, die Balladen des Albums, die als kleine Erholungspausen zwischendurch dem Hörer zugutekommen. ‘The Castle’ und ‘A Prisoner Of The Present’ sind dann wieder zwei typische Progrock-Nummern, die im Gegensatz zu den vorherigen Songs eher dazu neigen, ins Vergessen zu geraten.
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Von Pop bis Metal und Blues werden in “Barriers” viele verschiedene Richtungen zusammengeführt, Zappa und Queen scheinen die Basis vieler Kompositionen zu bilden. Dem einen oder anderen könnte dieses Spektakel zu viel sein. Die Vocals sind stellenweise zu dramatisch und bereiten manchmal wiederum doch Vergnügen, alles in allem bleibt man gefühlsmäßig im Unklaren.
Wem das Debüt “The Place Unknown” (2012) zugesagt hat, der wird sich am aktuellen Album wahrscheinlich umso mehr erfreuen. Die Kompositionen hier sind kreativer arrangiert, dafür fällt der Pop-Anteil ein wenig geringer aus.
Bewertung: 8/15 Punkten (KR 8, DW 8)
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