Wenn eine Größe wie Trivium unterwegs ist, ist das sogar im eher Metal-feindlichen München ein Event von mittlerer Größe. Und weil sie die Progmetal-Frickler SikTh mit im Schlepptau hatten, fühlten wir uns natürlich verpflichtet, den Abend standesgemäß zu betreuen. Eigentlich findet man in München gar nicht so viele Metaller, aber da es sich um die südlichste Metropole des Landes handelt, taten sich in der mit gut 900 Menschen ausverkauften Theaterfabrik doch ganz coole Gespräche mit Fans aus Tschechien, Kroatien, Österreich und Italien auf.
München ist auch in einer weiteren Hinsicht etwas anders, denn im Gegenteil zu nördlicheren Gefilden sind die Fans hier auch immer schon früh genug vor Ort, um auch dem Opener eine Chance zu geben. So konnten die Jungs der englischen Rap-Metal-Combo Shvpes vor einer bereits sehr gut gefüllten Halle ihr Bestes geben. Mit einer soliden Darbietung und eine guten Hand voll Fans in den vorderen Reihen schafften sie es schnell, in ihrem Spot einiges an Stimmung anzuglühen und die Mehrheit des Publikums in Grooves zu wiegen.
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Als dann SikTh ihr Set begannen, wurde man langsam stutzig. Dass die Opener vom Sound her leider oft benachteiligt werden ist ja nichts Neues, nur: Bei SikTh wurde es nicht besser. Der undifferenzierte, breiige Sound verschleierte doch Einiges der komplizierten Rhythmik der Band, und so drohten die Songs ständig auseinanderzubrechen, die Einzelteile schienen sich nicht mehr ineinander zu fügen. Die Jungs auf der Bühne rochen den Braten aber früh und zeigten sich routiniert genug, das Ganze aufzulösen, indem sie ihren Songs einfach etwas mehr pumpenden Punch verliehen und ihre Bühnenpräsenz hochfuhren.
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So schafften sie es doch noch, große Teile des Publikums in ihren Bann zu ziehen, und ab der zweiten Hälfte ihres Sets kochte dann doch noch eine gute Stimmung auf. Für den Betreuer hatten so die Soundprobleme gar den Vorteil, dass das Kreischen des Vokalisten nicht gar so hysterisch rüber kam wie sonst üblich.
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Derart angeheizt, begrüßte die Menge Trivium schon vor der ersten Note frenetisch, was die Herren doch sichtlich freute. Sie ließen denn auch nichts anbrennen und starteten knüppeldick durch. Leider hatten sie sich mit ihrer Playlist aber für Nummer sicher entschieden und obwohl sie ausgewogen aus ihrer ganzen Schaffensperiode Songs zusammengestellt hatten, blieben sie bei ausschließlich oberstem Härtegrad. Mit hoher Präzision astrein gespielt, kamen die Songs exakt so wie auf Platte daher, was natürlich den Spaß an einer Livedarbietung etwas trübt. Auch die recht professionelle Bühnenpräsenz der Band ließ eine persönliche Note vermissen, und blieb so etwas steril.
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Soundmäßig machte das Ganze etwas auf und wurde deutlich durchsichtiger, was man aber sicher eher den übersichtlicheren Arrangements von Trivium zuschreiben kann, denn gut klang es trotzdem nicht. Als hätte der Toningenieur eine Aversion gegen verzerrte Gitarren, mittelte er das Klanggewicht der beiden Gitarristen zwischen ein bis fünf Kilohertz, also genau in das Spektrum, das allgemein als lästig empfunden wird. So wurde trotz dauernd cooler Grooves und Riffs und geiler Melodien das Ganze gegen Ende einigermaßen anstrengend, trotz der mittlerweile üblichen kurzen Spielzeit von etwas über einer Stunde.
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So blieb trotz dreier hervorragender Gigs ein schaler Beigeschmack bestehen, und man fragt sich ein weiteres Mal, warum so viele Bands keinen Wert auf passende Tontechniker legen. Der Faderschubser des Abends ist ganz offensichtlich kein Metalfan, und das merkte man halt einfach, auch wenn das Gros der Fans sich nicht beirren ließ und seine Helden ausgiebig feierte.
Fotos (vom Kölner Konzert der Tour am 24.03.17, Live Music Hall): Andrew Ilms
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