(49:00, CD, Hau Ruck!/Tesco Distribution, 2015)
Mongolito ist das Soloprojekt von Marc De Backer, Bassist der Crossover Band Mucky Pup und einst Gitarrist bei Dog Eat Dog. “Le Maudit”, das zweite Album des derzeit in Belgien lebenden US-Amerikaners, kommt ebenso psychedelisch und düster daher wie sein Debüt “Acedia”.
Das Artwork des belgischen Künstlers Francois Jacob nimmt den beklemmend-düsteren Grundton des Albums bereits vorweg. Der Titel könnte eine Anspielung auf Fritz Langs expressionistischem Vorkriegsfilm “M” von 1931 sein, der im Französischen “M le maudit” heißt. Jedenfalls wäre “Le Maudit” als Soundtrack zum Film sehr geeignet.
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Die ersten beiden Titel ‘Maudit!’ und ‘10000 Midnights Ago’ verfahren auf eine ähnliche Weise mit dunklen Basslinien, viel Hall und ab und zu verzerrten Stimmen, die von der auf dem Albumcover abgebildeten Person stammen könnten. Die Orgel verleiht dem Ganzen etwas Geistliches. Mit ‘Nurse’ kommen dann Gitarrenklänge, mit denen man mehr hätte machen können als simple Wiederholungen. Dies gilt auch für ‘Melancholia’: Anfänglich versprechen beide Songs viel. Die Rhythmen erzeugen eine beklemmende Rausch-Atmosphäre, die gut in Richtung Postrock hätte gehen können, verbleiben allerdings dann doch eher schlicht.
‘Shame’ ist sehr verträumt und melancholisch. Die E-Gitarre jault, als würde sie ihre Wehmut beklagen, begleitet von einer schönen Melodie. Zum Schluss kommt mit ‘Mongo’s Maggot Brain’, dem Höhepunkt des Albums, dann das, was schon vorher hätte passieren sollen: Dröhnender Bass und schnelleres Schlagzeug erzeugen eine psychedelische Atmosphäre. Dazu kommt ein sehr sakral angehauchter Gesang. Insgesamt erinnert der letzte Titel mehr an Drone-lastige Postrock- und Postpunk-Stücke mit Industrialelementen. Marc De Backer könnte in Zukunft ruhig mehr in so eine Richtung experimentieren.
“Le Maudit” ist verträumt-pessimistischer Dark Ambient. Von Titel zu Titel steigert sich die Eindringlichkeit der Songs und versetzt den Hörer in einen angenehmen Rausch.
Bewertung: 11/15 Punkten