La Bocca Della Verita – Avenoth

(79:52, CD, Fading Records/AltrOck, 2017)
La Bocca Della Verita, der nächste neue Name aus der italienischen Progszene – da man sich angesichts der ungeheuren Menge an Bands mit länglichen Namen aus bella Italia gerne an Abkürzungen orientiert, im folgenden kurz LBDV genannt. Ob sich dieses Kürzel ebenso einbrennt, wie beispielsweise PFM, bleibt abzuwarten.

Das Potenzial ist sicherlich vorhanden, aber bis zum Erreichen des Bekanntheitsgrades von PFM ist es noch ein sehr langer Weg. Vielleicht ist es zunächst eher realistisch, eine Hörerschaft zu erreichen, die Bands wie LDF goutiert. Wie, LDF ist kein Begriff? Erwischt. LDF steht für Locanda Delle Fate, die 1977 mit “Forse Le Lucciole Non Si Amano Più” (also FLLNSAP) einen Symphonic-Prog-Klassiker veröffentlichten, den der Rezensent zu seinen Italoprog-Favoriten zählt. Leider verschwand die Band dann für längere Zeit wieder.

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Wollen wir hoffen, dass LBDV dieses Schicksal nicht teilen. Das wäre bedauerlich, denn hier scheint eine neue Größe in der italienischen Szene heranzuwachsen. Mit ihrem Debütalbum geben sie jedenfalls eine beeindruckende Visitenkarte ab. Die Kapazität der CD ist beinahe völlig ausgereizt, “Avenoth” enthält elf auf knapp 80 Minuten verteilte Songs. Nach zwei kurzen Instrumentals zum Auftakt folgt der erste Song mit Gesang, der durchgängig italienisch präsentiert wird. ‚Contro Luna e Luce‘ bietet wunderschönen Retroprog, bei dem einem eben jene oben genannten LDF in den Sinn kommen.

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Dass La Bocca Della Veritasie auch abwechslungsreiche Longtracks können, zeigen sie im darauffolgenden ‚La Suite Die Tre Pianeti‘, das es auf 18 Minuten Spielzeit bringt. Eingespielt wurde das Album in folgender Besetzung:

Jimmy Bax – hammond organ / mellotron / ARP prosoloist / synth digitali / virtual strings / elettroniche / zampogna / pianoforte acustica / percussioni / voci
Roberto Bucci – chitarrae solista / chitarra ritmica / percussioni / voci
Massimo Di Paola – virtual strings / hammond organ / pianoforte / elettroniche / mellotron / synth digitali / pieanoforte elettrico / percussioni / chitarra acustica 12 corde / voci
Guglielmo Mariotti – basso Rickenbacker / chitarra 12 corde elettrica / Moog Taurus / voci
Fabrizio Marziani – voce solista / chitarra elettrica / chitarra acustica / chitarra classica
Ivan Marziani – batteria / percussioni

Als Gäste:
Alessandro Papotto – sax soprano / flauto traverso
Gabriele “Bibbi” Ferrari – basso Rickenbacker / basso pedale
Sasà – voce narrante
Valerio Fisik – chitarra elettrica
Paolo Bax – batteria
Ida Giannolla – oboe

Das Klangbild ist von einer vollen Retro-Keyboard-Breitseite geprägt, doch alle Musiker setzen sich gut in Szene –  sei es innerhalb des mächtigen Sinfonik-Klangbilds, oder auch in ruhigen Passagen wie dem Akustikgitarren-Solo ‚Antico‘. Sehr klassisch wird es dann gegen Ende im Titel ‚Perduto Avenoth‘, und der abschließende Zehnminüter greift ein vorangegangenes Thema wieder auf.

Die Digipak-Aufmachung mit beigelegtem Poster rundet die Sache perfekt ab. Daumen hoch! Ein Name, den man sich merken sollte, auch wenn es anfangs noch schwerfallen mag.
Bewertung: 12/15 Punkten (WE 12, JM 12, KR 11)

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