Hinterlandt – Cartography

(40:43, CD, Laughing Outlaw Records , 2012)
Das vollkommen zu Recht hochgelobte „Ode to Doubt“ Album ist nicht das Debütalbum des in Australien ansässigen Jochen Gutsch. Er war bereits vorher aktiv und die Klasse des genannten Albums weckt die Neugierde darauf, was dieser hochtalentierte Musiker bisher veröffentlicht hat. Und da ist tatsächlich unter anderem ein weiteres Album unter dem Projektnamen Hinterlandt zu nennen, nämlich das vorliegende Werk aus dem Jahre 2012, das weitere Facetten des Künstlers aufzeigt.

Hier agiert Gutsch im Gegensatz zur Ode als Alleinunterhalter, zwei namentlich erwähnte für „Handclaps“ zuständige Personen seien mal ausgenommen. Nicht nur die Musik ist stilvoll, auch die Covergestaltung ist gut gelungen. Ein weiterer, gravierender Unterschied: “Cartography” ist „elektrischer“. Ist das aktuelle Album ein reines akustisches Album, so gibt es hier hingegen viele elektrische und auch elektronische Passagen.

Seine zahlreichen Ideen verwirklicht Gutsch auf insgesamt fünf Songs, wobei der zentrale Song ‚Stadt Land Fluss‘ mit 18 ½ Minuten Spielzeit ein Musterbeispiel für seine Kreativität ist und durch viel Abwechslung überzeugt. Da tauchen Heavy-Gitarren ebenso auf wie ambiente Passagen – und das Ganze ist nicht wild durcheinander gemischt. Nein, alles in einem Fluss. Stadt – Land – Fluss. Toll, was Gutsch hier in völliger Eigenregie an Gitarren, Tasten, Bläsern, Perkussionsinstrumenten zusammengestellt hat. Das rein instrumental gehaltene Album birgt wunderbare Melodien, die nie ins Süßliche abgleiten. Peppige Sektionen sind ebenso enthalten wie atmosphärische Parts.

Ein klasse Album des Multiinstrumentalisten, der mit dieser Musik sogar solo live unterwegs war. Aber das ist Geschichte, das Hinterlandt-Projekt ist in der Zwischenzeit gewachsen und sein Fokus liegt jetzt auf dem akustischen Ansatz.
Bewertung: 11/15 Punkten (JM 11, KR 11)

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