(59:32, CD, Eigenproduktion, 2017)
Der nächste neue Name aus der reichhaltigen Italoprog-Szene – noch dazu einer, den sich Symphonic-Prog-Freunde merken sollten. Denn das hier Präsentierte besitzt hohe Qualität. Das Projekt wurde von Keyboarder Sergio Caleca ins Leben gerufen. Was auch schon eine Weile her ist, denn es handelt sich bei „Maybe“ bereits um das dritte Album nach „Qwerty“ (die Tastatur lässt grüßen) aus dem Jahre 2013 und „Il Ritorno Del Gallo Cedrone“ (2015). Es handelt sich zwar um ein Soloprojekt, doch auf diesem Album erfährt Caleca vielfältige Unterstützung teils namhafter Landsleute. Nicht umsonst heißt es „Habelard2 + guests‘.
Doch zunächst zu Sergio Caleca selbst: Sein Name ist an dieser Stelle bereits aufgetaucht, denn er bedient in der Prog-Formation Ad Maiora die Tasten. Und schnell stellt sich heraus, dass dieses Projekt hier seiner Stammband in Nichts nachsteht. Sein Tastenarsenal besteht aus Piano, Wurlitzer, Mellotrons, Synthesizer, Electric Piano, Organ, Harpsichord, Church Organ. Aber er bedient auch Bassgitarre, Bells, Brass, Oboe, Pan Flute, Saxophone, Bass Pedal, Vibes, Glocken, Double Bass, Sitar, Electric & Acoustic & Classical Guitars – eine beachtliche Auflistung. Nicht nur das Instrumentarium, sondern auch die elf Kompositionen bieten viel Abwechslung. Da ist wahrlich nicht jeder Song gleich, wobei sich allerdings festhalten lässt, dass Caleca im Wesentlichen im Symphonic-Prog-Bereich unterwegs ist. Die meisten Kompositionen sind instrumental gehalten, bei den Titeln mit Gesang wird derselbe in englischer Sprache vorgetragen.
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Der sechsminütige Opener ‚In A Bell’s House‘ startet zunächst wie ein Elektronikalbum. Perlende Synthesizerklänge, die an Klaus Schulze zu “Mirage”-Zeiten erinnern, sorgen für Wohlklang, doch dann stoßen andere Instrumente hinzu und beinahe unbemerkt wechselt er ins Sinfonische. Obwohl Caleca hauptsächlich als Keyboarder agiert, sind auch seine Gitarreneinsätze prägnant. Das kurze Solo-Instrumental ‚Stringa‘ erinnert sogar mal an Anthony Phillips, bei anderen Titeln erhält er gerade an der Saitenposition prominente Unterstützung von den ehemaligen bzw. aktuellen The-Watch-Gitarristen Ettore Salati und Giorgio Gabriel. Der Einsatz der Geige sorgt des Weiteren für einen markanten sinfonischen Anstrich.
Die Titel sind zum Teil schon sehr alt. Einige gehen bis in die 80er zurück, der Titelsong stammt sogar ursprünglich aus dem Jahr 1977. Alle Songs wurden dann aber zwischen 2013 und 2014 umarrangiert. Herausgekommen ist ein zeitloses, melodisches, fein arrangiertes Symphonic-Prog-Album, das hiermit nicht nur vielleicht, sondern ganz sicher weiter empfohlen wird. Macht neugierig auf die beiden älteren Werke. Tendenz zu 12 Punkten.
Bewertung: 11/15 Punkten
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