(33:10, CD, SPV, 2017)
40 Jahre Fischer-Z. Je nach Sichtweise 25 Alben, oder ein paar weniger plus Soloalben von John Watts. Egal, das passt schon. Watts hat immer noch etwas zu sagen, er ist am Puls der Zeit. Und er ist sich nicht zu schade dafür, den Finger in die Wunde zu legen. Okay, Protestalben sind gerade wieder mal in Mode, sogar Marillion haben eines gemacht. Da Watts aber eigentlich immer politisch war, braucht er auf keinen Zug aufzuspringen – er war schon zu ‘The Worker’-Zeiten Passagier.
Die Songs für “Building Bridges” hat er auf das Wesentliche reduziert. Drums, Bass, Gitarre und Watts’ Stimme, die nach wie vor das absolut unverkennbare Markenzeichen von Fischer-Z ist. Elf Stücke in knapp 35 Minuten – länger als dreieinhalb Minuten dauert keiner. Mit Schnörkeln hält Watts sich nicht auf. Anders als bei seinen letzten Alben greift er wieder einmal beherzt in die Punk- und Wave-Schublade. Und das steht ihm auch mit 62 Lenzen noch ganz gut. Da werden Erinnerungen an die glorreichen Jahre von Fischer-Z wach.
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Seine Aussagen sind überwiegend sehr direkt, nicht ohne eine gewisse Portion Naivität. Zum Beispiel so eine: “Bring San Francisco To Damacus Disco“, was gar nicht negativ gemeint sein soll. Im übertragenden Sinn braucht es derzeit wohl durchaus ein wenig Träumerei, um an bessere Zeiten zu glauben. Populisten, Kriegsgewinnler, Finanzhaie – alle bekommen ihr Fett ab. Letztere in ‘Let’s Put The Pressure On’ sogar recht plump.
Neben ‘Damascus Disco’ stechen ‘Easy Money’ und ‘Umbrella’ als Anspieltipps heraus. Gelungen sind auch die beiden ruhigeren Stücke zum Schluss: Das altersweise ‘There’s A Wilderness here’ und das folkige ‘Row Boys Row’ lassen “Building Bridges” angenehm ausklingen. Angesichts der Vitalität des Albums darf man sich schon jetzt auf die Tour zum Album freuen, die John Watts mit Fischer-Z im Herbst auch nach Deutschland führt.
Ohne Bewertung im Sinne des betreuten Proggens, aber Daumen hoch für “Building Bridges”. Schönes Ding!
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