Deep Purple – inFinite

(45:43, CD, earMUSIC/Edel, 2017)
Deep Purple in Gerontorock: Das möglicherweise alleroberüberletzte Album der Hammond-Hardrock-Institution – was kann das?

Sich zornig und aufmüpfig aufführen, zum Beispiel gleich mit dem ‘Time For Bedlam” einleitenden Mantra-Sprechgesang, das unamüsiert mit den politischen Verhältnissen klingt, um es vorsichtig auszudrücken. Zu dieser Attitüde passen die nach einem Roll von Ian Paice satt reinrauschenden Gitarrenriffs von Steve Morse (u.a. (Dixie) Dregs, Kansas) und Don Aireys herrlich fett klingenden, nachgerade schmatzenden Orgelbreitseiten immer noch ganz ausgezeichnet.

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Tatsächlich ist “inFinite” eines dieser Alben, die lautstärkesensibel sind und deutlich gewinnen, wenn sich die Lautstärkeregelung Richtung unendlich und die Gesichtsfarbe der Nachbarn Richtung blaurot einspielen.

Die ‘Hip Boots’ wollen sogar Rock’n Roll tanzen und im Video zum herrlich “rollin'” eingegroovten ‘All I Got Is You’ taucht wohl nicht ganz zufällig Elvis auf, Ian Gillans großes Idol.

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Der Honky-Tonk- Spaß ‘One Night In Las Vegas’ ist nicht viel mehr als das, bereitet aber auch nicht weniger, nämlich Freude. ‘Get Me Out Of Here’ startet mit fast zeppelineskem Powerdrumming und Basslinien von Roger Glover. ‘The Surprising’ hat günstigerweise mit Dream Theaters “The Astonishing” nichts gemein, sondern ist ein so melodisches Midtempo-Statement mit leicht progressiven Verspieltheiten, dass man sich gerne immer wieder überraschen lässt. Gleiches Spiel mit ‘Birds Of Prey’ – nicht verwandt oder verschwägert mit der Uriah Heep-Hymne, aber eines der anspruchsvollsten Stücke auf “inFinite”.

Egal, ob es nun als ihr Schwanengesang oder nicht in die Geschichte eingehen wird – diesem von Bob Ezrin (u.a. “The Wall”, “Now What”, “In The Spirit Of Things”, “Peter Gabriel I”) produzierte, auch soundtechnisch hervorragend gelungene Statement sollte jeder Rockfan mal eine Chance geben.
Bewertung: 11/15 Punkten (WE 12, KR 11)

PS: Die gestandenen Herren sind im Mai und Juni in unseren Gefilden unterwegs – unter dem nun wirklich zum Hingehen motivierenden Motto “The Long Goodbye Tour”.

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