The Picturebooks – Home Is A Heartache

(44:25, CD, Another Century/Sony Music, 2017)
The Picturebooks, das bedeutet bluesigen Alternative Desertrock wie aus dem Bilderbuch und irgendwo “zwischen den White Stripes und QOTSA” (Zitat Tobi Berk) angesiedelt. Diese Rezeptur gelingt und mundet live genossen weiterhin am besten. Das Duo hat sich mit seinen zahlreichen Club-Shows einen so schweißtreibenden wie hervorragenden Ruf ertourt, was u.a. mit einem Labelwechsel von den sympathischen Geburtshelfern bei Noisolution zu Another Century belohnt wurde – immerhin dem Alternative Rock Imprint von Century Media/Sony Music.

Mit Jeff Beck verbindet die Gütersloher Eisenreiter die Konzentration auf Feeling und Ausdruck sowie die Besessenheit für das Schrauben, Reparieren, Verbessern, Selbermachen. Was dem ultimativen Guitar Hero seine Hot Rods sind, das sind für Fynn Claus Grabke (Gesang/Gitarre) und Philipp Mirtschink (Schlagzeug) ihre Chopper-Kreationen und selbstgebaute oder stark individualisierte Instrumente.

Sound und Machart von “Home Is A Heartache” bleiben relativ nah beim 2014er-Album “Imaginary Horse”. Und das ist gut so. Fans können sich abermals auf schamanisch-eindringliche Gesänge (‘Wardance’) und Rhythmen einstellen, die von Hopi-Tänzen beeinflusst sein könnten (‘I Need That Oooh’). Die Musik vollzieht sich immer tiefenentspannt (‘Zero Fucks Given’). Und zwar gleichgültig ob sie langsam (‘Home Is A Heartache’, I Came A Long Way For You’), betont verschleppt (‘Fire Keeps Burning’), oder sich ständig steigernd (‘Heathen Love’) rockt.

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Zu den Besonderheiten der Combo gehören die Filzklöppel, mit denen Philipp sein teils enorm tief gestimmtes Percussion-Instrumentarium bearbeitet – manchmal zusammen mit einem Tamburin geschlagen -, die in der Tonlage beschränkte, aber für diesen Kontext einfach perfekte Stimme von Fynn, und schließlich dessen eine ganze Rockband unnötig machendes, ausdrucksvolles Rhythmus- und Slide-Gitarrenspiel.

Die Band erklärte, dass sich “Home …” mit dem Leben auf Tour beschäftigt. So home is where the heartbreak is? Macht Euch dazu am besten selbst ein Bild: Catch The Picturebooks on tour with Monster Truck!
Bewertung: 10/15 Punkten

PS: Die Promo-Agentur bezeichnet das Another Century-Debüt als zweites Album der Band. Tatsächlich fördert ein Blick auf beispielsweise Spotify außerdem zutage: “List Of People To Kill” (2009) und “Artificial Tears” (2010).

Surftipps zu The Picturebooks:
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Konzertbericht: Köln, 23.09.16
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Claus G. @ Wikipedia