(48:43, 58:59, CD, DVD, Unit Records/Harmonia Mundi, 2015)
Final Step ist eine siebenköpfige Jazz/Rock/Funk/Blues-Band um den Gitarristen Matteo Finali aus dem Tessin in der Schweiz. Schon Hermann Hesse zog es in die Gegend um den Lago Maggiore und die Stadt Locarno. Dass von dort auch tolle Musik kommt, beweisen Finali und seine seit 2003 bestehende Gruppe mit seither immer wieder mal wechselnden Mitgliedern. Auf dem vorliegenden dritten Album “Three Sails” gehören Fabio Buonarota (Trompete), Walter Calafiore (Saxophon), Alessandro Ponti (Hammond Orgel, Keyboard), Francesca Morandi (Bass), Dario Milan (Schlagzeug) und Silvano de Tomaso (Percussion) dazu.
Der Untertitel “Live @ Il Magazzino” lässt ahnen, dass es sich hier um kein gewöhnliches Studioalbum handelt. Die Band nahm es 2015 im Studio von Mauro Fiero, der zusammen mit Finali und Drummer Milan auch produzierte, live vor Publikum auf. ‘Sultans’ beginnt mit Drums und Percussions und groovt ab dem Einstieg des Basses und der Gitarre direkt los, die Bläser und das Keyboard bringen Ethno-Einflüsse hinein. Finali spielt das erste von vielen kommenden Gitarrensoli. Generell wechseln sich während des Konzerts alle Musiker als Solisten ab, jeder bekommt die Chance zu glänzen. Über die nächsten knapp 50 Minuten präsentiert die grandios eingespielte Band einen instrumentalen Mix aus Jazz, Funk und mehr. Geschrieben wurde alles von Finali. Wie er sagt, brauchten manche Stücke erst die passenden Mitmusiker, um richtig zum Leben zu erwachen.
Das Ergebnis geht ins Ohr und ist kristallklar produziert – man hört wirklich jedes Instrument und jeden Musiker einzeln heraus. Finalis Gitarrensoli stehen oft im Mittelpunkt und sind die Highlights der Show. Dabei spielt er sich nie nach vorn, es bleibt allen Beteiligten genug Raum. Toll: ‘Essaouira’ mit einem Percussionsolo in der Mitte, bei dem jeder auf der Bühne das Schlagzeug mit Percussions begleitet, während Silvano de Tomaso sich die Seele aus dem Leib trommelt.
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Auf der DVD gibt es zwischen manchen Stücken Interviewausschnitte mit einzelnen Bandmitgliedern, in denen sie ihre Eindrücke vom Auftritt schildern und über die Bandgeschichte erzählen. Wir erfahren auch, dass der Abschlusstrack ‘Uncle Joe’s Space Mill’ Finalis Held Joe Zawinul gewidmet ist. Extras sind weitere Interviews mit Finali, Milan und Mauro Fiero über die Vorbereitung des Auftrittes und der Bonustrack ‘Red Ruby’ (ohne Saxofonist Walter Calafiore).
Seit der Veröffentlichung von “Three Sails” hat sich an der Besetzung der Band wieder einiges geändert, an der Qualität und Spielfreude sicherlich nicht. Ein Album live ohne Fehler und Patzer aufzunehmen, ist eine große Leistung. Höchsten Respekt also vor der Leistung aller Beteiligten.
Bewertung: 11/15 Punkten (KR 11, PR 11)
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