Eine doppelte Portion Psychedelic Rock in der Kölner Live Music Hall – Colour Haze und My Sleeping Karma überzeugen beim Auftakt ihrer Europa-Tournee als Double Headliner.
Es ist 19.45 Uhr und die Live Music Hall ist bis auf wenige Leute komplett leer. Kaum vorstellbar, daß hier um 20.00 Uhr ein Konzert stattfinden soll. Gerät der Tour-Auftakt in Köln zum Fiasko? Nein, weit gefehlt. Auf einmal strömen doch noch zig Leute in die Halle. Und als die Aschaffenburger Formation My Sleeping Karma pünktlich den Abend eröffnet, ist es überraschend voll. Die Live Music Hall ist vielleicht nicht ganz ausverkauft, aber gut gefüllt.
Tatsächlich ist es sehr angenehm, dass man im Publikum etwas Abstand zur Nebenfrau oder zum Nebenmann genießen darf. Denn als My Sleeping Karma loslegen, legt auch das Publikum los. Quasi alle Anwesenden bewegen sich zur Musik, mit einfachem Kopfnicken ist es nicht getan. Man gibt sich gänzlich willenlos der Musik hin, die einen irgendwie zum Bewegen einlädt und einzulullen vermag. Das klingt vielleicht etwas negativ, ist aber positiv gemeint. Es fällt einfach leicht, sich förmlich in die Musik zu legen, denn das Quartett rollt einen atmosphärischen, psychedlisch angehauchten Klangteppich aus.
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My Sleeping Karma veröffentlichten erst vor wenigen Wochen ihr erstes Livealbum “Mela Ananda”, so überrascht es wenig, dass sich die Setlist des Abends quasi 1:1 daran orientiert.
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Die Stimmung während des Auftritts der Hessen könnte kaum besser sein. Die Songs werden abgefeiert und die Band genießt den Applaus sichtlich. Mehrfach steht Steffen hinter seinem Drumkit auf, lächelt dabei in die Menge und führt dabei eine Hand Richtung Herz. Ja, die Männer wirken etwas gerührt ob des gelungenen Tourauftakts.
Colour Haze als zweite Band führt wenig später den psychedelischen Abend fort, setzt aber im Gegensatz zu My Sleeping Karma mehr auf progressiven Stoner Rock. Auch bei dem Münchener Trio überwiegen die langen Instrumental-Parts, allerdings singt Gitarrist Stefan Koglek auch hin und wieder, setzt hierbei aber keine Akzente. Nein, diese Band lebt rein von Gitarre, Bass und Drums. Die Stimmung in der ersten Hälfte des Sets kann nicht ganz an jene beim ersten Headliner anschließen, dazu plätschert die Musik etwas zu sehr daher. Es fehlt bisweilen an prägnanten Motiven, an Melodien, an Grooves. Auch überzeugt die Bühnenpräsenz nicht, die Band geht zu statisch zu Werke.
Als nach 45 Minuten ein kühles Bier, das ein junger Mann im Publikum fallen lässt, das Hosenbein und die Kameratasche des Betreuers erwischt, findet die Konzertbetreuung ein abruptes Ende. Leider. Aber es bleibt die Freude, mit My Sleeping Karma den Sieger des Abends in Gänze genossen haben zu dürfen.
Fotos: Andrew Ilms
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