Ape Shifter – Ape Shifter

Ape Shifter - Frontcover des 2017er Debütalbums(39:06, CD, Brainstorm/Rough Trade, 2017)
Der in Immenstadt wohnhafte Solo Acoustic Instrumental Fingerstyle Weltrekord-Gitarrist Jeff hat ein Aug auf Kurty Münch (Schlagzeug) und Florian Walter (Bass) geworfen, weil er es mal so richtig krachen lassen möchte. Das Ergebnis dieser Kollaboration ist ein Instrumental-Album, das es in sich hat: Die Klangpalette reicht von heftig-deftig, was die Regel bei den meisten Kompositionen ist, bis hin zu erhebend-schwebend, was leider die Ausnahme darstellt. Die relative Gleichförmigkeit der Kompositionen stellt denn auch einen Schwachpunkt dieses Albums dar, da die Akkordfolgen von Jeff Aug zwar meist zwingend sind und den geneigten Hörer fast schon hypnotisch in ihren Bann ziehen, sich aber hinsichtlich ihres Aufbaus und Tempos oft sehr ähneln. Dabei ist diese CD keineswegs ein typisches Gitarrenalbum, sondern verkörpert eher den Geist einer Session von Jimi Hendrix mit AC/DC- und Nirvana-Musikern, vor deren Beginn sämtliche singenden Reibekuchen in Erholungsurlaub geschickt wurden.

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Als ungefährer Vergleich mag das Album „In Your Face“ von Earl Slick dienen, wobei Ape Shifter im direkten Vergleich deutlich rauer rüberkommen. Allerdings sind bei dieser Band ebenfalls Blues-Anleihen auszumachen, wenn auch mitunter nur in homöopathischen Dosen. Man stelle sich eine Punk-Band vor, die sich an Prog Metal-Instrumentalnummern versucht und dabei feststellt, dass sie technisch keineswegs so unbedarft ist, wie es die Punk-Attitüde verlangt – äußerst peinlich. „Die Musigr henn Dricks druff, do schnallsch ab! Des isch doch koi Punk, des isch Punk-Prog.“ (Das war Schwäbisch.) Durch Hinzunahme eines geeigneten Sängers könnten Ape Shifter ihre musikalische Varianzbreite vergrößern und entweder das Sub-Genre Punk Prog kreieren oder vermutlich sogar mit angesagten Bands aus dem Bereich des Classic Rock (Rival Sons etc.) mithalten. Man darf gespannt sein, ob dieses Trio im Zuge seiner nächsten CD-Veröffentlichung seine musikalische Gestalt zu wandeln vermag, ohne dass es affig klingt.
Bewertung: 10/15 Punkten (FB 10, KR 11)

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