Tohpati Ethnomission – Mata Hati

(51:33, CD, Moonjune/Cargo, 2016)
Tohpati Ethnomission ist ein Projekt des indonesischen Gitarristen Tohpati – eines Musikers, der nicht nur in seiner Heimat, sondern auch in der gesamten Jazz- und Fusionszene immer mehr Beachtung findet. Und dies, obwohl er vergangenes Jahr erst sein zweites Album „Mata Hati“ veröffentlicht hat.

Auf seinem 2010 erschienenen Debüt „Save the Planet“ verarbeitete er bereits Elemente aus Jazz, World Music und Ethno zu einer progressiven Mischung.

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Dort hat er Ethno-Motive aus aller Welt verwendet, bereichert durch präzise Gitarrenarbeit in Verbindung mit traditioneller indonesischer Percussion (Kendang, Gong und Kenong) sowie asiatischem Suling-Flötenspiel. Dieser Tradition folgend, bietet der Gitarrist Tohpati auch auf seinem neuen Album ein farbenprächtiges Feuerwerk an Klängen und Melodien. Von sanft melodisch bis hektisch frickelig wird nichts ausgelassen, was beim Hörer die Fantasie anzuregen vermag. Wer sich bei diesem Mix aus Jazzrock, World Music und Prog langweilt, dem ist vermutlich nicht zu helfen.

Die Besetzung:
Tohpati – Gitarre
Indro Hardjodkoro – Bass
Diki Suwarjiki – Suling Bambus Flöte, Tarompet
Endang Ramdan – Kendang Percussion
Demas Narwangsa – Drums
Czech Symphony Orchestra, conducted by Michaela Ruzickova

Mit fernöstlicher Musik, verstärkt durch den Wohlklang der Streicher des Czech Symphony Orchestras, überrascht der erste Titel ‘Janger’ den Hörer. Das virtuose ‘Pelog Rock’ hat etwas von Fusion und sogar einen leichten Touch von Metal. Auf ‘Tenah Emas’ kehrt die Fusion-Unbeschwertheit zurück, ohne in Belanglosigkeit abzugleiten. Dafür sorgt immer wieder feinfühliges Gitarren- und Flötenspiel.

Der Titelsong ‘Mata Hati’ überzeugt ebenfalls durch die Ausgewogenheit seines Melodieaufbaus. Das Können der beteiligten Musiker ist offensichtlich, aber sie präsentieren sie sich nicht als Selbstdarsteller, sondern ordnen sich ins Gesamtgefüge ein. Bei den folgenden Titeln werden mal Marimbaklänge eingestreut, mal ersetzt die E–Gitarre das akustische Pendant, rockige Phasen werden immer wieder mit Ethno, Fusion und Jazz kombiniert. Gegen Ende gesellen sich auch dynmische Percussion-Parts dazu. Das Album schließt mit dem energiegeladenen ‘Amrah’ ab, das erneut die metallische Seite der Band erkennen lässt. Der Kontrast wird im Spiel zwischen härteren Gitarrenriffs und sanftem Flötenspiel besonders offensichtlich, das den Song belebt. Die Musiker, die Kompositionen, die Produktion – alles hier zeigt hohes Niveau.

Wer musikalisch exotische Wege beschreiten möchte und nicht nur Spaß an gefälligem Wohlklang hat, dem bietet dieses Album einen bunten Strauß ideenreicher Arrangements.
Bewertung: 9/15 Punkten (KR 11, HR 9)

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