(44:11, CD, Holy Are You/Cargo, 2016)
The Lucid Dream haben im Herbst 2016 ihr drittes Album herausgebracht. Die Band besteht aus Mark Emmerson (Songwriter, Vocals, Guitars, Synths, Melodica), Wayne Jefferson (Guitars, Synths), Mike Denton (Bass) und Luke Anderson (Drums, Percussion). Die Jungs aus Carlisle haben sich durch ihre ersten beiden Alben sowie viele Festival- und Supportauftritte einen Namen in der britischen Musikszene gemacht. Sich auf Lorbeeren auszuruhen ist jedoch nicht ihr Ding, also hauen sie direkt Album Nummer drei raus. Und hier ist es nun auch bei uns: “Compulsion Songs”.
‘Bad Texan’ beginnt mit treibenden Drums. Kurz darauf mischen sich psychedelische Elemente und Sounds dazu. Das ist tanzbar. Sogar sehr! Wieder einer dieser Die-Nacht-auf-dem-Festival-durchtanzen-Tracks. Beschrieben wird das Ganze als “Dancefloor meets Krautrock” – na bitte. Mit ‘Stormy Waters’ wird das Tempo nicht rausgenommen, doch trotzdem wirkt alles entspannter. Das ist ein Track, der so auch aus den Sechzigern stammen könnte und auf den “Easy Rider”-Soundtrack gepasst hätte. Man wartet ja fast auf Roger McGuinns Stimme.
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‘I’m A Star In My Own Right’ startet mit einem tollen Riff, bevor es monstermäßig groovy voranschreitet. Die kurz darauf folgende Melodie macht plötzlich einen Reggae/Dub-artigen Song daraus. Cool! ‘The Emptiest Place’ könnte wieder aus einem 60er-Jahre-Film entsprungen sein. Bei ’21st Century’ und ‘Nadir/Epitaph’ denkt man wegen der Songtitel an eine andere nicht ganz unbekannte britische Progband, doch dieser Vergleich trifft es musikalisch nicht: Während Ersteres ein noisiger kurzer Spaß ist, ist das Zweite eine fast zwanzig Minuten lange Suite, die das Album beschließt. Oder anders ausgedrückt: Eine psychedelische Reise, die man mitgemacht haben sollte.
Aufgenommen wurde “Compulsion Songs” mit Rob Whiteley in Liverpool, produziert mit Ross Halden in Leeds. The Lucid Dream haben ein tolles drittes Album vorgelegt, mit dem sie ihrem Ruf als extraordinäre britische Band mehr als gerecht werden. Wenn es mit diesem Elan weitergeht, mag man Album Nummer vier kaum noch abwarten. Aber erstmal muss man sich die hier versammelten Songs live reinziehen, und auch das wird sicherlich ein großes, vergnügliches Fest.
Bewertung: 12/15 Punkten (KR 10, PR 12)
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