One Pleasant Shade of Darker Grey
Hatten wir uns zwei Tage zuvor noch über trotz Ausverkauf für Klaus(trophobiker) hervorragend geeignete Konzertbedingungen bei The Pineapple Thief gefreut? Im Turock blieb Fates-Warning-Fans an diesem Freitagabend kaum die Luft zum überaus angebrachten Jubeln und noch weniger der Raum, um die Hände zum Klatschen einzusetzen.
An der Zugkraft der uns vorab nicht bekannten Support Acts kann das eigentlich nicht gelegen haben. Sprach der nette, betont nicht spoilernde Kollege vom Deaf Forever: “Die sind beide sch….e, aber ich will nicht zu viel verraten.” Und in der Tat – das vom griechischen Sextett Fallen Arise Gebotene ließ uns nicht hektisch zu ihrem Merch-Angebot hasten, was aus Platzgründen zu diesem Zeitpunkt vielleicht noch möglich gewesen wäre.
U.a. das pompöse Intro zu ‘The Curse Of Adeline’ wies die Band als Symphonic-Metal-Act aus, der auf die Kombi männlicher Shouter (Vlassis K.) und dramatischer Sopran (Fiona Creaby) setzt. Auch optisch hätten die Kontraste zwischen sich über die Hose ergießendem Bauch und pornösen Corsagen (wir sagen aber nicht, bei wem) nicht drastischer ausfallen können. Konnte man die Sardinenbefüllung des Clubs noch den Bands und dem Turock gratulierend verschmerzen, so war die durchgängig viel zu laute, ohne Hörschutz unerträgliche und gerade anfangs auch miserable Abmischung ein echter Dämpfer. Ein wenig Bass-Schmetterlinge im Bauch sind ja wunderbar, aber permanenter Schalldruck über der Schmerzgrenze ist heutzutage eigentlich out. Kurz bevor es für die Leute in den vordersten Reihen an ‘My Last Breath’ zu gehen drohte, war die der Combo zugestandene halbe Stunde aber auch schon vorbei.
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Kurze Zeit später gehörte die Bühne Armored Dawn, abermals einem Sechser, diesmal jedoch aus Brasilien stammmend. Die Formation um den Pelzwesten-bewehrten und mit Kriegsbemalung versehenen Sänger Eduardo Parras hatte theatralisch dargebotenen Schwertfuchtel-Metal vom aktuellen Album “Power Of Warrior” im Angebot. Das passte nun gleichfalls so gar nicht zum Top Act. Doch sei es drum, auch das ging vorbei.
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Kurz vor zehn – man musste sich die Sauerstoff-Moleküle langsam einteilen. Umso mehr, als irgendjemand heute die Nebelmaschine bediente, als solle ein Edgar Wallace-Film gedreht werden. Fates Warning focht es nicht an. Die US-Band, die auch deutlich größere Festivals und Hallen gewöhnt ist, genoss offensichtlich einfach den warmen bis heißen Empfang. Die Setlist bediente sich bei aktuellem (‘From The Rooftops’, ‘Seven Stars’), vor allem aber bei immergrünem Kult-Material: ‘One’, ‘A Pleasant Shade Of Gray’ (Teile III, IX und XII), ‘Eleventh Hour’. Schöner geht melodischer, kraftvoller ProgMetal wohl nicht mehr.
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Ray Alder war akzeptabel bei Stimme und offensichtlich allerbester Laune. Sogar Jim Matheos wirkte vergleichsweise gelöst und die Rhythmus-Monster Joey Vera (sympathischer Showman par excellence) und Zonder-Nachfolger Bobby Jarzombek schienen ohnehin alles genauso zu genießen, wie ihr sich allmählich – u.a. unter dem Einfluss heißer Soli von Mike Abdow verflüssigendes Publikum. ‘Monument’ bildete den passenden Schlusspunkt für einen schlicht phantastischen Auftritt.
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Live-Fotos: Andrew Ilms
Surftipps zu Fates Warning:
Setlist vom 28.01.17 (Uden, De Pul)
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Keep It True (Konzertbericht 2016, mit John Arch)
“Beauty in a different light”, Konzertbericht Fates Warning, 05.10.13, Baarlo (ProgPower Europe 2013)
Wikipedia
Fotos vom Konzert
Surftipps zu Armored Dawn:
Fotos vom Konzert
Surftipps zu Fallen Arise:
Fotos vom Konzert