(55:17, CD, Superball Music / Sony Music, 2017)
Rockmusik mit Flamenco-Einfluss funktioniert sehr gut , das haben Prog-Bands von der iberischen Halbinsel wie Alameda, Azahar, Cai und Triana bereits in den 70ern bewiesen. Diese nur scheinbaren Gegensätze greifen nun auch die Instrumentalrock-Band Toundra und der Flamencokünstler Niño de Elche unter dem Projektnamen Exquirla auf. Sie trafen bei einem Festival in Cadiz erstmals aufeinander und waren voneinander so fasziniert, dass sie anschließend gemeinsam bei einer Veranstaltung des spanischen Rockmagazins Mondosonoro spielten. Dies wiederum mündete in die Zusammenarbeit für “Para Quienes Aún Viven”.
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Ergebnis der fruchtbaren Interaktion ist ein Mix aus euphorischem traditionellen Flamcenogesang und ausschweifenden, von Gitarrenwänden geprägten Klängen irgendwo zwischen Postrock, Psychedelic und Art Rock. In den Texten geht es um das Wesen des Menschen , dies spiegelt sich in gefühlvollem, ausschweifenden Breitwandsound mit langsamen Dynamikwechseln wider. Die Zusammenarbeit gipfelt in zuweilen recht ausgedehnten Klangkaskaden, die sich teils im Bereich von neun bis zehn Minuten bewegen. Die Wucht der Gitarren und rhythmische Power vereinen sich perfekt mit dem expressiven Gesangsstil. Dabei bleibt Raum für schwebende Instrumentalausflüge und lang anhaltende vokale Tonfolgen.
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Viel Atmosphärische entsteht durch weltmusikalische, schamanenhafte Elemente, aber auch durch Saiten-dominierte, scheinbar endlose Weite. Insgesamt eine gekonnte Fusion zweier musikalischer Welten. Das Album ist in verschiedenen Formaten erhältlich – als reguläre CD-Ausgabe, im Digipak, sowie als als LP/CD-Version.
Bewertung: 11/15 Punkten (KR 11, KS 11)
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Abbildungen: Exquirla / Superball Music
Ein Kommentar
Ein wirklich gelungenes Werk. Das vermittelte Gefühl ist schwer in Worte zu fassen, aber es beschert mir Gänsehaut bis unter die Fußsohle. Eure Bewertung von 11/15 konnte ich nachvollziehen, doch klettert es bei mir nach jedem Mal hören weiter rauf und steht bei mir mittlerweile bei 14/15. Ich spreche kein spanisch, habe mir keinen Text durchgelesen, geschweige denn eine Übersetzung, aber ich will die Geschichte immer und immer wieder auf’s Neue von vorne bis hinten hören. Eine grandiose Symbiose die im Verlauf des Album’s immer weiter zunimmt. Was bleibt ist nach den letzten 90 Sekunden perfekt intoniertem Post-Metal ein Gefühl der Enttäuschung, dass es zu Ende ist.