Nth Ascension – In Fine Initium

(67:55, CD, Melodic Revolution Records/Just for Kicks, 2016)
Mit dieser Platte landete erneut Material einer wenig bekannten Formation im Briefkasten der Prog-Betreuer. Zwar ist die britische Band Nth Ascension nach “Ascension Of Kings” aus dem Jahr 2014 bereits mit ihrem Nachfolger ‘In Fine Initium’ auf dem Markt, sie dürfte aber dennoch nur einigen eingefleischten Fans und Kennern der Szene ein Begriff sein.

Wie viele Beispiele der Vergangenheit zeigen, ist ein geringer Bekanntsheitsgrad nicht zwangsläufig negativ zu werten. Das trifft auch auf Nth Ascension zu. Die Band bietet melodischen, kraftvollen Progrock und das Album gehorcht mit sieben Titeln, davon drei Longtracks jenseits der Zehnminuten-Marke, den ungeschriebenen Gesetzen für derartige Produktionen.

https://www.youtube.com/watch?v=Ao8_I2_FU1s

Martin Walker (Guitars), Craig Walker (Drums), Gavin Walker (Bass) und Darrel Treece-Birch (Keyboards) sorgen für einen ordentlichen, rockigen Vorwärtsdrang, gesanglich unterstützt werden sie durch Alan ‘Spud’ Taylor (Vocals). Gleich mit dem ersten Titel “Kingdom Keys” wird klar, was den Hörer in den darauf folgenden knapp 68 Minuten erwartet. Die kraftvollen Gitarrenriffs, begleitet von breiten Keyboardpassagen, sowie charismatischer, bisweilen theatralisch-dramatischer Gesang betonen die druckvolle Gangart der Briten. Mit Anklängen auch an AOR und Hardrock geht es ab, was das Zeug hält.

Die Arrangements bieten aber auch geschickt eingepflegte, entspanntere und sogar sanfte Momente, die von Klaviermotiven und Hammondorgel-Klängen geprägt sind. ‘The Cage’ als längster Song des Albums erinnert bisweilen an alte Deep-Purple-Zeiten. Man verspürt die stetige Entwicklung und Steigerung der Komposition, die sich in den gut 17 Minuten widerspiegelt.

https://www.youtube.com/watch?v=ZBObW0hK4-I

Auch wenn das Album nichts grundlegend Neues bietet, bleibt festzuhalten, dass die Mixtur aus Hard und Soft, aus Instrumentierung und melodramatischem Gesang in Verbindung mit einer gelungenen Produktion nicht zu Unrecht ihre Freunde finden wird. Dennoch dürfte das altbekannte Reizthema Gesang auch bei diesem Album für Diskussionen sorgen. Der kraftvolle und zugleich sonore Gesangsstil wird nicht jedermanns Geschmack sein – einerseits polarisierend, andererseits mit einem hohen Wiedererkennungswert.

Wer diesbezüglich unempfindlich ist und Wert auf Atmosphäre sowie viel Power legt, wird dieses Album gerne entdecken. Fans mit Vorlieben für Pendragon, Rush und Vergleichbares sind erste Kandidaten für diese junge Band.
Bewertung: 8/15 Punkten (KR 3, HR 8)

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