Consorzio Acqua Potabile & Alvaro “Jumbo” Fella – Coraggio E Mistero

(72:59, CD, Black Widow, 2016)
Die Ursprünge dieser Formation reichen bis in die frühen 70er zurück, als sich junge Studenten zusammentaten, um Progrock-Coverversionen zu spielen. 1973 begannen sie eigenes Material zu schreiben. Wie es damals bei italienischen Bands angesagt war, wählte auch sie einen nicht gerade einprägsamen Namen und entschied sich für Consorzio Acqua Potabile. Noch im gleichen Jahr führte man „Gerbrand-Opera Rock“ in einem Theater auf. Ein 77er-Konzert wurde später veröffentlicht, danach wurde es still um die Band. In den 90ern tauchte sie mit neuen Alben wieder auf, spielte unter anderem zusammen mit Pendragon und trat 1999 auf dem ProgDay Festival in North Carolina auf – seinerzeit mit dem Album „Robin delle stelle“ im Gepäck. „Il bianco regno di Dooah“ folgte 2003.

Jetzt ist die Band mit einem neuen Album zurück und hat als Special Guest mit Alvaro Fella den Sänger der in den 70er-Jahren ebenfalls angesagten italienischen Prog-Band Jumbo an der Seite, die 1973 mit „vietato ai minori di 18 anni?“ einen Klassiker hinlegte. Die Besetzung von CAP hat sich in der Zwischenzeit stark verändert, von der Urbesetzung ist nur noch Tastenmann Maurizio Venegoni übrig. Ein recht großes ergänzendes Aufgebot sorgt für satten Sound:

Alvaro Fella – lead vocals / 6 & 12 strings acoustic guitar / French midi musette
Maurizio Mercandino – lead vocals / 6 strings guitars
Maurizio “Mux” Mussolin – Gretsch drums catalina ash-ufip and Istanbul / cymbals / tubular bells
Luigi “Gigi” Secco – Rickenbacker 4003 fireglo electric bass / moog Taurus II / Eko B55 fretless electric bass
Chicco Mercandino – Gibson 355 stereo electric guitar / wizard electric guitar / wah wah fox effects / 6 strings acoustic guitar
Massimo Gorlezza – Gibson Les Paul Custom electric guitar / ovation acoustic guitar
Silvia Carpo – recorders / lead vocals / medieval recorders
Enrico Venegoni – piano / fender Rhodes Mark II / mellotron M4000D / mellotron M400
Maurizio Venegoni – Hammond L122 organ / Leslie Lombardi 200W / Leslie Pari / prophet 12 synthesizer / mini moog model D / bassoon (midi wind) / highland bagpipe / Breton bombarde “C”/ low whistle flute / Hohner musette

Alse Gäste sind noch zu nennen:
Guido Dipierro – lead electric guitar
Sergio Conte – Hammond L122 / Leslie Lombardi 200W / piano fender Rhodes Mark II – damals ebenfalls bei Jumbo aktiv.

Man sieht also gleich: Hier wird nicht gegeizt, sondern eine satte Ladung Keyboards und Gitarren geboten. Das Ganze spielt sich im Symphonic-Prog-Bereich ab und wird gelegentlich mit weiteren Farbtupfern garniert, zum Beispiel von der Flöte, und auch der Gesangsanteil ist sehr hoch. Neben CAP-Sänger Maurizio Mercandino tut sich insbesondere Alvaro Fella hervor, dessen Art des Vortrags etwas gewöhnungsbedürftig sein mag.

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Das Zusammenspiel von Tasten und Gitarren ist in den acht Kompositionen gut austariert – hier waren ja immerhin einige Musiker unter einen Hut zu bringen. Mellotron-Fans dürfen sich auf eine Vielfalt entsprechender Einsätze freuen, wenngleich diese eher dezent in den Gesamtsound integriert sind. Mit ‚La Notte E Il Mulino Di Al‘ ist auch ein 21-minütiger Longtrack vertreten.

Die Zusammenarbeit mit „Jumbo“ führt dazu, dass dies hörbar kein reines CAP-Album geworden ist, denn der Alvaros Einfluss ist recht bedeutsam. Trotzdem ist dieses Album für den Italoprog-Fans ein Antesten wert. Was für die Band gilt, ist auch für das Booklet festzuhalten: groß aufgemacht. Das Booklet umfasst viele Seiten – es galt sehr viel Liedtext in Muttersprache abzudrucken.
Bewertung: 10/15 Punkten (JM 10, KR 9)

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