Travis Larson Band – Anicca

travis-larson-cover(50:23, CD, Precision Records, d.i. Eigenproduktion/Just for Kicks, 2016)
Bei BetreutesProggen.de bleibt der musikalische Proporz (manchmal) gewahrt, so gibt es heute auch mal etwas für Freunde instrumentalen Fusion-Rocks. Unter der Führung seines Namensgeber Travis Larson belegt das amerikanische Trio auf dem aktuellen Album „Anicca“ unbestreitbar Talent und viel Spielfreude. Unterstützung findet der Saitenkünstler und Gelegenheits-Keyboarder Larson in der Bassistin Jennifer Young, während Dale Moon für genügend Drive an den Drums sorgt.

Mit sieben zwischen 1998 und 2016 veröffentlichten Alben und drei DVDs ist die Band weder im Studio noch auf der Bühne ein Newcomer, auch wenn ihr bislang noch nicht ganz die verdiente Aufmerksamkeit zuteil wurde. Ihr Bekanntheitsgrad in Europa ist gering. Travis Larson selbst hat sein Können bereits als Studiomusiker für Rock-Größen wie Steve Lukather (Toto), Steve Morse (Deep Purple) und Bill Bruford gezeigt. Nebenbei verfolgt er konsequent seine eigenen Projekte. Auf seinem neuen Werk wird nicht einfach nur wild drauflos gerockt, im Vordergrund stehen gut arrangierte Songs.

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Trotz aller Dynamik und ständigen Vorwärtsdrangs bleibt das ein Dutzend Titel umfassende Album weitestgehend melodiös, dabei aber nicht seicht. Vor allem die beschwingten und manchmal sogar ins leicht Melancholische tendierenden Titel bzw. Passagen wie z.B. bei ‘Mercy Springs’ schmeicheln den Gehörgängen. Der Titel ‘Autopilot’ erinnert in Ansätzen an die ungarische Band Special Providence, ansonsten fällt es schwer Referenzen zu nennen – das Trio verfügt über ausreichend Potenzial und Eigenständigkeit.

Wer die Leadgitarre als “sein” Instrument betrachtet und mal auf Keyboardteppiche und Gesang verzichten kann, wird hier mit solide gemachtem und sehr lebendigen Fusion Rock belohnt. Nennswerte Schwachstellen sind weder in den technischen Fähigkeiten der Musiker noch bei den einzelnen Songs erkennbar. Der einzige zu verschmerzende Wermutstropfen: Es ist halt mal nicht wirklich Prog.
Bewertung: 9/15 Punkten (KR 8, HR 9)

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