The Anchoress – Confessions Of A Romance Novelist

the-anchoress_cd(45:56, 18:50, 1.5 CD, Kscope/Edel, 2016)
Ein neuer Star am Himmel, wenn man den ganzen begleitenden Texten glauben darf. An welchem denn, am Prog-Firmament? Eher nicht. Am Pop-Himmel? Vielleicht. Nach einigen Hördurchläufen lässt sich feststellen, dass das Debütalbum dieser britischen Musikerin nicht nur unzählige Songs enthält, die sich gnadenlos in den Gehirnwindungen festzusetzen vermögen, sondern dass der eine oder andere Song auch einige kleine Überraschungen enthält.

Die Art des Gesangsvortrags variiert, bisweilen mag ihre Art der Intonation ein wenig gewöhnungsbedürftig sein. Achtet man mal etwas genauer auf die instrumentale Begleitung, wird man beispielsweise die dezenten, bisweilen eher im Hintergrund ablaufenden Gitarrenlinien würdigen. Das ist recht abwechslungsreich inszeniert und sorgt dafür, dass man auch nach mehrmaligem Hören noch neue Details erkennen kann.

Apropos Details: Hinter dem Namen „The Anchoress“ verbirgt sich die aus Wales stammende Musikerin Catherine Anne Davies, kurz CAD. Sie erweist sich als überaus vielseitig, wie die Auflistung des Instrumentariums unten belegt. Doch nicht nur das – es ist nachzulesen, dass sie Kunstgeschichte und englische Literatur studierte, eine Doktorarbeit über „Queer Poetics“ geschrieben hat, und auch als Produzentin, Tänzerin und Autorin agiert. Sie gewann in diesem Jahr den Limelight Award, und zu ihren Fans gehören angeblich unter anderem Peter Gabriel, David Gilmour und Tori Amos.

Alle zwölf Songs des Albums stammen entweder aus der Feder von CAD oder sind in Zusammenarbeit mit Paul Draper entstanden. Gleich die ersten Nummern prägen sich schnell ein, das ist durchweg radiokompatibler Natur. Etwa auf halber Strecke gibt es einen Stimmungswechsel. Auf ein paar flottere ArtPop Nummern folgen melancholische, Piano-dominierte Songs. So zum Beispiel ‚Bury Me‘, eine schöne Nummer mit feiner Klavierbegleitung.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Die zusätzliche Mini-CD enthält fünf Songs des Albums, dargeboten in abgespeckter Interpretation am Piano mit gelegentlicher Streicher-Begleitung.

Catherine Anne Davies – lead and backing vocals / organ / piano / mellotron / synthesizers / Omnichord / music box / celeste / electric guitars / acoustic guitars / slide guitar / flute / typewriter / glockenspiel / triangle / sleigh bells / samples.

Begleitet wird sie von:
Paul Draper – vocals / guitars / bass
Ben Stack – bass
John Barnett – drums
Ben Sink – electric and acoustic guitars / percussion
Matthew TR Percival – slide guitar
Gillian Wood – cello / string arrangements
Vicky Falconer Pritchard – violin
Mary Kelly – viola
Agata Kubiak – violin / viola

Im Januar 2016 wurde das Debüt veröffentlicht, mittlerweile gibt es eine Zweitausgabe mit oben erwähnter zusätzlicher Mini-CD. Auch eine Doppelalbum-Vinylausgabe ist erhältlich. Die feine Aufmachung in dickem Digipack rundet ein positives Gesamtbild ab.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Das informative Booklet enthält am Ende nicht etwa die üblichen Danksagungen, sondern lediglich ein knappes „No Thank You’s. Just Fuck You’s“. Ganz schön garstig, die junge Dame. Ein schönes, interessantes Album. Die weitere Entwicklung der Künstlerin behalten wir im Auge.
Bewertung: 10/15 Punkten (JM 10, KR 10)

Surftipps zu The Anchoress:
Homepage
Twitter
YouTube
Soundcloud
Bandcamp
iTunes
Spotify
Spotify – Audiokommentar der Künstlerin zum Album