Roland Bühlmann – Aineo

a0164762670_10(51:57, CD, Eigenveröffentlichung, 2014)
Als der Rezensent die Scheibe “Aineo” von Roland Bühlmann in den PC schob, wurde ihm als Genre “Alternatief” angezeigt. Man schmunzelt und kommt nach dem Durchhören des Albums zu dem Schluss: Der Begriff passt.

Roland Bühlmann ist ein schweizerischer Gitarrist, Komponist und Produzent, der jahrelang mit diversen Musikern und Bands gespielt hat und sich nun solo Gehör verschafft. Das alternatiefe Instrumentalalbum wurde im Homestudio aufgenommen, da kommt einem gleich Mike Oldfield in den Sinn. Vor allem, wenn man dann noch liest, das Bühlmann sämtliche Gitarren und sonstigen Saiteninstrumente selbst eingespielt hat. Auch musikalisch ist der Vergleich treffend: Instrumentaler, melodischer Progrock à la Oldfield wird uns hier geboten.

Soundmäßig übrigens auch klasse. Man muss dabei bedenken, dass außer Multiinstrumentalist Bühlmann nur noch Loopmasters.com für Drums und Percussion angeführt wird. Und nach “aus der Dose” klingt das wirklich nicht, das könnte auch ein echter Drummer sein. Wobei Schlagzeuger den Unterschied wohl hören. Das schmälert das Hörvergnügen aber überhaupt nicht.

Aineo by Roland Bühlmann

‘Breakthrough’ ist ein rockiges, treibendes Stück. Danach wird es ruhiger. ‘Ham’nagen’ kommt ein wenig Ambient-mäßig daher, ‘Unexpressed’ fängt spannend und ein wenig bedrohlich an und entwickelt sich dann zu einem richtig tollen Stück. Das Titelstück wartet mit exotischen percussiven Elementen auf. ‘Meldilorn’ kommt elektrisch Lounge-mäßig daher. ‘Kenosis’ wird zumindest anfangs wieder lauter und vor allem funky, das Schlagzeug wirkt hier so echt und perfekt programmiert wie auf keinem anderen Track. Den Abschluss bildet das elf Minuten lange ‘Contemplation’. So kann man in jedem Song Abwechslung finden und jeden für sich genießen. Langeweile kommt jedenfalls nicht auf. Gemastert wurde das Ganze von Matthias Heimlicher, komponiert und produziert von Bühlmann selbst. Interessant auch der Bibelspruch auf dem Booklet, aus dem der Name Ham’nagen stammt (so heißt auch der zweite Titel der Scheibe). Weiter erklärt wird dies nicht, wahrscheinlich darf und soll man da selbst munter drauflos interpretieren. Dann mal los!

Ein grooviges, schwebendes Album mit toller Gitarrenarbeit und abwechslungsreichen Beats. Man darf gespannt sein, was Herr Bühlmann als Nächstes anpackt.
Bewertung: 11/15 Punkten (KR 10, PR 11)

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