Offworld – Some Circles Are Square
(63:46, CD, Freia Music, 2016)
Offworld ist ein belgisches Trio, das sich mit einem beachtlichen Debüt zu Wort meldet. Gegründet wurde die Formation von Bassist Peter Baart und Keyboarder Stijn van den Bossche. Beim einen liegt der musikalische Background im Wesentlichen im Jazz und in der klassischen Musik, beim anderen beim Funk und im Psychedelic Rock. Gemeinsam wollte man im Psychedelic-Bereich arbeiten und fand schließlich mit Tom Tas einen sehr fähigen Gitarristen, der das Line-up komplettierte.
Eine ausgesprochen gute Wahl, wie sich herausstellt, denn gerade Tas liefert hier die Highlights ab. Er mag manchen Lesern von anderen Bands her bekannt sein, sein Name tauchte auch hier schon auf – sei es bei den belgischen Vorzeige-Spaceproggern Quantum Fantay oder den Melodic-Progrockern Neo Prophet. Programmierten Rhythmus muss man glücklicherweise nicht befürchten, das wäre bei dieser Art von Musik wohl auch kontraproduktiv. Das Trio wird nämlich noch unterstützt durch Drummer Rob Martin und einen weiteren Keyboarder, Pieter van den Broeck, und beim Titelsong zusätzlich durch Joris van Daele (Gitarre) und Geert Roels (Saxophon). Das Stichwort Gesang fehlt aus dem einfachen Grund, dass es sich um ein Instrumentalalbum handelt.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Die Belgier sind voller Elan unterwegs, schnell werden Assoziationen zu Quantum Fantay geweckt, beispielsweise auf ‚Shaman’s Garden‘, wo es blubbert und zirpt, der Synthesizer soliert und die Gitarre messerscharfe Riffs beisteuert. Gelegentlich geht es dabei schon Richtung Rammstein. Tas sorgt mit abwechslungsreichem Gitarrenspiel für viel Schwung, auch das Tastenspiel ist toll. Offworld sind hauptsächlich mit einer Mischung aus Spacerock und Psychedelic unterwegs und unterlegen das Ganze immer wieder mit einer kräftigen Prise Prog Metal, auch Symphonic Rock wird kurz gestreift. Der Song ‚Terminal‘ dient als gutes Beispiel. Dort stehen sich messerscharfe Gitarre und sanfte Mellotronflöte gegenüber – und es funktioniert. Aber auch exotische Passagen, die ein wenig an den Labelkollegen Sebas Honing erinnern, und experimentelle Abschnitte gehören zum Programm.
Gegen Ende des Albums versiegt die Kraft etwas, aber insgesamt gelingt ein kurzweiliges Debüt, womit die Band locker im zweistelligen Bereich landet – mit Tendenz zu elf Punkten.
Bewertung: 10/15 Punkten (JM 10, KR 9)
Surftipps zu Offworld:
Facebook
Soundcloud
iTunes
Spotify