Maschine – Naturalis
(51:46, CD, InsideOut / Sony Music, 2016)
Drei Jahre nach ihrem Debüt “Rubidum” liefert die Band Maschine um Mastermind Luke Machin den Nachfolger ab. Die spielerische Lockerheit und eine gewisse Unbekümmertheit sind geblieben, aber “Naturalis” erweckt den Eindruck von mehr Reife und Geschlossenheit.
Geschehnisse um verheerende Naturereignisse halten das Album als loses inhaltliches Konzept zusammen, die Auswirkungen des Tsunamis in Japan 2011 haben Luke Machins Interesse daran geweckt. “Ich wollte dennoch kein Album nur über Naturkatastrophen aufnehmen, das kann ein wirklich düsteres Thema sein”, sagt er. “Ich wollte vielmehr betonen, dass es Licht am Ende des Tunnels gibt und dass Hoffnung für die Menschheit besteht. Dieser Tenor bestimmt das Album.”
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So verwundert es nicht weiter, dass die Musik von Extremen, aber auch von positiven Augenblicken durchzogen ist. Harte Riffs und kraftvolle Arrangements stehen mit sanften, einschmeichelnden Melodiebögen im Wettstreit. Die Aufteilung des Gesangs zwischen Luke Maschin und Keyboarderin Marie-Eve de Gaultier setzt ebenfalls entsprechende Kontraste. Trotzdem stoßen hier keine sehr harschen Gegensätze aufeinander, beide musikalischen Pole verschmelzen zu einer Einheit.
Besonders das variationsreiche Gitarren-Zusammenspiel des Bandleaders mit Rhythmusgitarrist Elliott Fuller dokumentiert die von jazzrockiger Verspieltheit bis zu elegischer, hymnischer Sanftheit reichende Vielfalt. Zwar stehen die Gitarren stark im Fokus, trotzdem darf ich auch die Rhythmustruppe mit Daniel Mashal am Bass und James Stewart am Schlagzeug mehrfach glänzen, und auch die Keyboards bekommen Raum. Technik dient dabei nie als Selbstzweck, immer stehen die Songs im Fokus.
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Der Ansatz von Maschine verweist auf die progressive Vergangenheit der 70er, ist klanglich und kompositorisch aber in der Gegenwart angesiedelt. Insgesamt fehlt diesem Album noch das das gewisse Etwas, die Ideen kommen mitunter zu unscheinbar daher. Zu Hochform läuft die Band mit dem abschließenden Longsong ‘Megacyma’ auf. Sie hat Potenzial für mehr und wird dieses Versprechen in Zukunft sicherlich noch einlösen.
Bewertung: 10/15 Punkten (KR 10, KS 10)
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Abbildungen: Maschine / InsideOut Music