(43:34, CD, Eigenvertrieb/Just for Kicks, 2016)
Der Bandname Stolen Rhodes bedarf eventuell einer Erklärung: Sänger Matt Pillion besaß ein Rhodes-Keyboard, das ihm eines Tages gestohlen wurde – worauf die Band woanders selbst eines mitgehen ließ. Der schöne Kreislauf des Gebens und Nehmens. Dass die Gruppe sich um die Neubeschaffung eines solchen von ihr selbst als antiquiert bezeichneten Instruments bemühte, lässt erahnen, dass sie sich nicht unbedingt zeitgenössisch klingender Musik verschrieben hat. Präsentiert bekommen wir netten, aber etwas belanglosen Southern Rock, der ein Generationen übergreifendes Publikum ansprechen soll.
Multiinstrumentalist Matt Pillion (Vocals, Guitar, Sax, Piano) ist nur einen Steinwurf von Bruce Springsteens Wohnort Asbury Park aufgewachsen und so liegt ihm diese Musik quasi im Blut. Dieser Tage haben Stolen Rhodes, bestehend aus Pillion, Kevin Cunningham (Guitar, Vocals), Jack Zeferes (Bass, Vocals) und Chris James (Drums, Vocals), ihr neues Album “Bend With The Wind” herausgebracht.
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Das Album bietet das bereits Besagte, nämlich eingängigen, aber auch leider nicht allzu spannenden Southern Rock. Über allem schweben Springsteen und die Allman Brothers Band – an die Originaliät der Brüder reichen Stolen Rhodes jedoch selten heran. Auch das namensgebende Rhodes hört man kaum – wo dies aber der Fall ist, wird es effektvoll und pointiert eingesetzt.
‘Good Time Charlie’ beginnt mit einem tollen Riff, es groovt. Überhaupt ist, nicht überraschend, Cunninghams Gitarre das dominanteste Instrument des ganzen Albums. ‘Preacherman’ treibt alles voran und hat phasenweise fast etwas Country-mäßiges. Das Saxophonsolo kommt etwas unerwartet, es bietet eine von einigen wenigen über das Album verstreute Abweichungen vom rockigen Standard. Springsteen hört man bei ‘Nowhere Fast’. ‘Get On Board’ kommt ruhiger und fast ein wenig Stoner-rockig daher, hier klingt die Gitarre fast wie eine Mundharmonika.
Das Highlight kommt erst zum Schluss: Das Boss-Cover ‘Rosalita (Come Out Tonight)’ ist, anders als alle anderen Songs, nicht zwischen vier und fünf Minuten lang, sondern sprengt die Siebenminuten-Grenze. Zaferes Bass ist toll hier, das Saxophon bringt einen Rock’n’Roll-Touch ins Spiel. Die ganze Nummer geht ab, ab der Mitte wird es etwas ruhiger, dann folgt ein Singalong-Part, bei dem Händeklatschen den Beat vorgibt. Das Ende wird nochmal richtig gefeiert. Das macht Spaß!
Die Band ist für ihre Liveauftritte bekannt und wurde von Musikern von den Dropkick Murphys und Diamond Rio hoch gelobt. Man merkt, dass die Jungs Spaß haben und hinter dem stehen, was sie machen. Das Album birgt keine großen Überraschungen, es steckt aber voller Euphorie.
Bewertung: 7/15 Punkten (KR 9, PR 7)
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