(63:06, CD, Frontiers Music/Soulfood, 2016)
Das neue Bandprojekt einfach mal nach der erfolgreichsten Scheibe seiner alten Band bennenen? Geoff Tate gefällt das! Mit neuen Mitstreitern meldet sich der ehemalige Queensrÿche-Sänger in der Progwelt zurück. Der neue Output Teil einer Trilogie, “The Key” ist bereits 2015 erschienen, mit “Resurrection” liegt nun die Fortsetzung vor.
Der Einstieg gestaltet sich höchst atmospährisch, allerdings auch arg stereotyp. Viele Soundspielereien und Effekthascherei sollen Spannung aufbauen, was aber leider nur leidlich gelingt. Die ersten vier Tracks verkommen so quasi zu einem überlangen Intro, bis dann mit ‘Left For Dead’ der erste konventionelle Titel des Albums zu hören ist. Dieser wäre in seiner Machart mit Sicherheit auch auf “Empire” gut aufgehoben gewesen. Die Fans wird’s freuen, aber Tate geht hier doch sehr auf Nummer sicher.
Auch die folgenden Stücke leben zu großen Teilen von den größten Momenten vergangener Queensrÿche-Tage. Versucht sich da jemand auf ‘The Fight’ sogar an einem zweiten ‘Silent Lucidity’? Funktioniert hier leider nur bedingt.
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Nach gut der Hälfte der Spielzeit wird es dann glücklicherweise etwas mutiger und progressiver. Die Komplexität der Arrangements nimmt zu, und man wagt sich sogar auf Wege abseits des Prog-Metals. Leider übertreibt man es gleichzeitig ein wenig, hat hier etwa jemand das böse Wort Überproduktion in den Mund genommen? Auch fällt auf, dass das Album klanglich Defizite aufweist. Der Dynamik-Umfang ist seltsam beschränkt und alles klingt reichlich komprimiert. Ob dies künstlerisch so gewollt war? Jedenfalls trübt es den Hörgenuss.
Unterm Strich muss man Herrn Tate allerdings attestieren, dass ihm mit bereits “The Key” und nun mit “Resurrection” das Kunststück gelungen ist, alte Queensrÿche-Tugenden mit eigenständigen Ideen zu verbinden. Für Fans jedenfalls ein Pflichtkauf, alle anderen sollten aber erst einmal zur Probe hören.
Bewertung: 10/15 Punkten (HK 10, KR 11)
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