(42:06, CD, Songsupport Music, 2015)
Mit Blick auf das aktuelle Kaipa da Capo-Album ist es von Interesse, dass kürzlich auch ein Soloalbum des Kaipa da Capo-Sängers Michael Stolt erschienen ist.
Fans der frühen Flower Kings kennen ihn sicherlich noch als Bassisten und fähigen Sänger dort. Ein Blick auf die Songliste zeigt, dass neun der zehn Stücke im Drei- bis Vierminuten-Bereich angesiedelt sind. Lediglich der Opener ist mit acht Minuten Spielzeit geradezu opulent ausgefallen. Er heißt ‚Andra Sidan Sjön‘ und ist ebenso in Schwedisch gesungen, wie alles andere. Insofern also gleiches Vorgehen wie beim aktuellen Kaipa da Capo-Album.
Und dieser wunderschöne Song ist dann auch gleich das Highlight aus Progger-Sicht, er hätte auch gut auf das KdC-Debüt gepasst. Feinster Gesang, massive Retro-Keyboards und feine Gitarrenarbeit – eine toller Einstieg. Auf ihn folgen eingängige, fast schon massenkompatible Rocksongs. Abgerundet wird das Ganze durch den stimmungsvollen Abschlusstitel ‚Sjömanssång‘.
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Sämtliche Titel stammen aus der Feder von Michael Stolt, der nicht nur als Sänger überzeugt, sondern auch elektrische und akustische Gitarren und Bass spielt. Am Schlagzeug sitzt der ehemalige Flower Kings-Drummer Marcus Liliequist, die Tasten bedienen u.a. Tomas Bodin (ebenfalls Flower Kings) sowie der aktuelle Kaipa da Capo-Keyboarder Max Lorentz. Die Liste der Gastgitarristen ist ellenlang. Angeführt natürlich von seinem Bruder Roine Stolt, dazu noch Peter Lindberg (Steel Guitar), Mikael „Nord“ Andersson (u.a. Steel), Staffan Astner, Fredrik Emneus und Charlie Jiverud. Staffan Littmarck und Janne Hellman sorgen für Chorgesang, ein offenbar weitere wichtiger Gast ist ein gewisser „Merlin“, der auf allen Songs mitwirkt, und zwar an Tasteninstrumenten und Schlagwerk. Man hört vergleichsweise häufig auf diesem Album eine Steel-Gitarre, und Merlin steuert zu jedem Song Mellotron bei – bisweilen allerdings eher unauffällig. Sehr schön auch sein dezenter, aber höchst effektiver Kirchenorgel-Beitrag auf dem fantastischen Opener.
Stolt hatte zwischenzeitlich Kontakt zu einer amerikanischen Band namens Rival Sons. Er rief sie an und fragte Robin Everhart (Bass) und Scott Holiday, ob sie auf seinem Album mitmachen wollten. Zu seiner eigenen Überraschung sagten sie tags darauf zu und setzten dies bei der Rock-Nummer ‚Änglarna Samlas‘ in die Tat um.
Der Prog-Gehalt ist hier zwar nicht allzu hoch, trotzdem sei dieses Album Fans von Kaipa da Capo empfohlen.
Bewertung: 10/15 Punkten (JM 10, KR 8)
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