Gepetto – From Heaven To The Stars …
(60:06, CD, Gepetto Music Eigenproduktion, 2016)
Unter dem Namen Gepetto wird man im Zweifel zunächst nicht das finden, worum es sich hier handelt. Bei Gepetto Music wird man nämlich auf die Seite eines Amerikaners geleitet, doch hierbei handelt es sich um eine französische Formation. Angesichts des eher schwachbrüstigen Zehnminuten-Openers „Lady“ können böse Zungen behaupten, dass das vorliegende Werk ebenso viel (oder besser: wenig) mit Prog zu tun hat, wie der US-Namensvetter. Doch glücklicherweise ändert sich dies im Verlaufe des Albums – zumindest in Ansätzen.
Zuständig für die musikalische Reise vom Himmel zu den Sternen sind:
Julien Pinilla – chant / piano / claviers
Tony Pinilla – basse
George Pinilla – chant / choeurs / basse / guitares classique & electrique 6&12 cordes / moog / mellotron
Chantal Laurent – voix
Marc Fernbach – claviers
Chris Palmer – chant / choeurs / claviers / guitares electrique 6&12 cordes
Sehr Pinilla-lastig also. Bei diesem Namen klingelt’s irgendwie. Und tatsächlich, George Pinilla war der Betreiber des Shop 33, alteingesessenen Prog-Fans möglicherweise bekannt als Bezugsquelle speziell für französischen Prog. Aus seiner Feder stammen auch sämtliche Songs.
Verschiedene Sänger sorgen mal mehr, mal weniger gelungen für Abwechslung, wobei man sich auch sprachlich nicht eindeutig festgelegt hat. Denn neben Französisch hört man auch Englisch und sogar einmal Spanisch. Das Ganze ist ausgesprochen „light“ gestaltet – keine sperrigen Passagen, und wirklich heavy wird es zu keiner Zeit. Am ehesten passt es wohl in die Neoprog-Sparte. Die Songs sind meist im Zehnminuten-Bereich angesiedelt und gefällig arrangiert, aber eben meist auch mit eher schwachen Gesangsleistungen versehen. Ein bisschen mehr Mut mit den Kompositionen wäre wünschenswert gewesen, so werden Gepetto sich wohl kaum einen Namen machen können. In Passagen wie dem Ende des längsten Songs des Albums, dem fast 12-minütigen ‚Sol‘, kommt intensive Atmosphäre auf, doch das bleibt leider eine Ausnahme.
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Gelegentlich wird in Zusammenhang mit Gepetto der Name Tai Phong genannt, womit man zur groben Orientierung gar nicht falsch liegt. Ein paar nette Gitarrensoli sind zu vermelden, aber insgesamt bleibt eher ein fader Eindruck zurück.
Gefälliger Neoprog mit durchwachsenen Gesangsleistungen, der hier und da im Netz allerdings dennoch Jubelstürme entfacht.
Bewertung: 6/15 Punkten (JM 6, KR 6, PR 6)
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