(69:46, CD, Lazy Bones Recordings/Just for Kicks, 2016)
Wenn drei hoch dekorierte Könner ihres Fachs zusammen musizieren, kann das Ergebnis kaum überraschen – bei “From The Law Offices Of Levin Minnemann Rudess” handelt es sich um ein höchst anspruchsvolles und komplexes Werk, bei dem die Spielfreude der Beteiligten deutlich zum Ausdruck kommt. Mal abseits von ihren Stammbands King Crimson, Dream Theater und Aristocrats bzw. Steven Wilson haben sich die Koryphäen erneut verabredet, um nach dem 2013er-Debütalbum nun das Nachfolgewerk vorzulegen. Auch diesmal ist dabei eine sehr ansprechende Mischung aus Jazzrock, Retroprog und zappaesken Einlagen entstanden.
Siebzehn Instrumentals enthält das Album, die teils recht brachial daherkommen, aber auch wieder feinen Symphonic Prog beinhalten. Wie selbstverständlich bindet das Trio auch ruhige Nummern so ein, dass sie trotz des sehr fordernden Gesamtkonzeptes passen. So ist beispielsweise der Titel ‚Balloon‘ mit sanften Keyboardklängen (Mellotroneinlagen inklusive) ein Highlight, das direkt davor platzierte ‚Witnesss‘ überzeugt mit humorigen Einlagen. Das Kontrastprogramm funktioniert sehr gut.
Rudess ist mit seinem variablen Keyboardspiel allgegenwärtig. Im Line-up wird bei ihm noch ‚GeoShred‘, ‚Seabord‘ & ‚Wizardly Noises‘ gelistet. Dieses GeoShred ermöglicht es Rudess offenbar, Gitarrensounds zu simulieren. Doch es ist auch an einigen Stellen echte Gitarre zu hören. Levin steuert auf einem Song Gitarre bei, ansonsten agiert er wie gehabt an Bass, Chapman Stick und Cello. Die restlichen Gitarrenparts wurden von Multitalent Minnemann eingespielt.
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LMR, ‚a progressive law firm‘, wie im Innern des Booklets nachzulesen ist, mit über 20 Zweigstellen in der ganzen Welt, unter anderem in Monaco, Liechtenstein, Andorra, Kirgisistan, etc. – lustig, die Herrschaften. Auch wenn das Zuhören bisweilen etwas anstrengend ausfällt – insgesamt ist genau das, was diese Platte rüberbringt: viel Spaß. Ein klasse Album!
Bewertung: 11/15 Punkten (JM 11, KR 11)
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