Auf der dunklen Seite
Nach der Veröffentlichung des aktuellen Albums “The Fall Of Hearts” ist die schwedische Band Katatonia auf großer Europatournee. Mehr als 30 Konzerte in eineinhalb Monaten sind eine Herausforderung – da tut es gut, wenn man starke Gefährten an seiner Seite weiß. Die Isländer Agent Fresco und die Dänen von Vola sind eine hervorragende Reisebegleitung. Nur zu schade, dass Letztere nicht bei dem Konzert in der Live Musik Hall zu sehen waren, dafür überzeugten sie jedoch einen Tag später auf der Bühne des Euroblast Festivals in der Kölner Essigfabrik.
Durch den Wegfall der zweiten Vorgruppe durften Agent Fresco ein 50-Minuten-Set spielen, so wurde mindestens der Song ‘Paused’ ergänzend zum normalen Repertoire auf dieser Tour dargeboten. Es gab also ausreichend Zeit, um die nach und nach eintrudelnden Katatonia-Fans aufzuwärmen. Das Redaktionsteam sah die Isländer nicht zum ersten Mal, das letzte Zusammentreffen gab es im Sommer in Bochum. Pünktlich ankommen war daher das oberste Gebot, denn wer diese Nordmänner nicht erlebt, hat wirklich etwas verpasst! Was manche Kritiker als immerzu gleichförmig ablaufenden Aufritt abwerten, empfinden begeisterte Fans als gut erprobtes Erfolgskonzept – man weiß was kommt und freut sich darauf.
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So geschah es dann auch in der Live Musik Hall. Agent Fresco spielten die gewohnte Songmischung von ihren bisher erschienen Alben “A Long Time Listening” und “Destrier”. Allerdings blieb dem Sänger Arnór Dan Arnarson der sonst obligatorische Ausflug ins Publikum diesmal leider wegen des Fotograbens und die Reichweite seiner „Mikrofonleine“ versagt.
Die Isländer präsentierten sich erneut von Ihrer besten Seite, technisch hervorragend und mit viel Spaß an der Sache. Nur leider war es extrem dunkel auf der Bühne, die Beleuchtung kam ausschließlich von hinten, was nicht nur die zugelassenen Fotografen verzweifeln ließ, sondern auch das visuelle Erlebnis fürs Publikum schmälerte. Offensichtlich eroberte sich die Band an diesem Abend dennoch reichlich Fangunst. Die anwesenden Kenner der Band rockten von Anfang an mit, aber es dauerte auch nicht lange bis die allermeisten der für den Headliner Angereisten ebenfalls freudig im Takt mitwippten und reichlich Applaus spendierten.
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Nach diesem gelungenen Auftakt und einer kurzen Umbaupause legte der Hauptakt Katatonia um kurz nach 20 Uhr los. Die Ausleuchtung der Bühne war atmosphärisch gut inszeniert, allerdings blieben erneut die Gesichter im Dunkeln. Der Sänger und vormalige Drummer Jonas „Lord Seth“ Renkse verharrte trotz Funkmikrofon meist bewegungsarm in der Mitte der Bühne und versteckte sein Gesicht hinter seinen langen Haaren – welch ein Kontrast zu dem glatzköpfigen, sich ständig in Bewegung befindlichen Frontmann der Vorgruppe! Nein, ein überragender Entertainer ist Jonas Renkse wirklich nicht.
In der inzwischen sehr gut gefüllten Halle wurde dennoch fleißig weitergefeiert, der Sound war gut, und die Bandneulinge Daniel Moilanen an den Drums und Roger Öjersson mit Gitarre und Hintergrundgesang fügten sich hervorragend ein, sie überzeugten mühelos. Neben den Songs ‘Last Song Before The Fade’, ‘Serein’, ‘Serac’ und ‘Old Heart Falls’ vom jüngst erschienenen Album, wurden besonders die älteren Stücke vom Publikum bejubelt.
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Nach den insgesamt gut 1,5 Stunden Spielzeit des Headliners erschienen alle Anwesenden rundum zufrieden mit dem Abend. Während die meisten Besucher den Heimweg antraten oder zur nächsten Party weiterzogen, konnte man sich am Merchandise-Stand noch einen Nachtisch sichern, denn dort warteten Agent Fresco in kompletter Bandstärke auf ihre Fans. Unseres Wissens nach ergab sich diese Möglichkeit des Austausches nicht mit den Musikern von Katatonia, auch war aktuelle Album “The Fall Of Hearts” nicht auf Vinyl verfügbar. Insgesamt halten wir also deutliche Abzüge in der B-Note fest, aber das Gesamturteil des Abends fällt dennoch positiv aus – schön war’s!
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Surftipps zu Katatonia:
Homepage
Interview mit Anders Nyström zu “The Fall Of Hearts” und Tourplänen
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Surftipps zu Agent Fresco:
Homepage
Interview mit Arnór Dan Arnarson
Review zu “Destrier”
Konzertbericht 22.08.16, Bochum,
Konzertbericht 26.01.16, Köln, als Vorband von Coheed & Cambria
Konzertbericht 10.12.15, Osnabrück
Setlist Osnabrück (10.12.2015)
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Live-Fotos: Andrew Ilms