(54:39, CD, Eigenproduktion, 2016)
Es ist fast genau drei Jahre her, dass der schwedische Multiinstrumentalist Jonas Lindberg mit “The Other Side” sein zweites Minialbum veröffentlichte. Nun meldet er sich mit seinem ersten Fulltime-Album unter dem Projektnamen Jonas Lindberg & The Other Side zurück. Ein Werk, mit dem sich die Schweden nachhaltig ins Gespräch bringen sollten, denn ihnen ist eine stimmige Platte bester Qualität gelungen, die durchweg Spaß macht.
Lindberg, der die meisten der acht Songs komponierte, zeigt sich erneut ausgesprochen vielseitig, wie der nachfolgenden Auflistung zu entnehmen ist: Jonas Lindberg – bass/ keyboards / mellotron / moog synthesizer / additional acoustic and electric guitars / mandolin / background vocals / lead vocals (‘On The Horizon”).
Doch „Pathfinder“ klingt nicht nach einem Soloalbum, sondern nach der Produktion einer bestens eingespielten Band. Die beteiligten Musiker, die zum größten Teil auch schon auf den vorangegangenen Mini-Alben zu hören sind, heißen:
Jonas Sundqvist – lead vocals
Michael Ottosson – keyboards / Hammond organ / piano / rhodes
Calle Stålenbring – electric guitars
Jenny Sandgren – lead & backing vocals
Nicklas Thelin – acoustic & electric guitars
Jonathan Lundberg – drums
Maria Olsson – percussion
Der fast achtminütige Opener ‘Square One’ überzeugt gleich zu Beginn. Mellotron-Sounds leiten diese flotte Nummer ein, dann nimmt sie Tempo auf und schnell zeigt sich, dass es dieser Band ausgesprochen gut gelingt, in ihren Songs Neoprog- wie auch typische Symphonic Rock-Arrangements mit melodischem Rock zu kombinieren. Das kommt knackig aus den Boxen und mit dem Auftreten des Sängers Jonas Sundqvist wird schließlich klar, dass hier nichts schief geht. Er überzeugt mit kräftiger Stimme überzeugt auch in höheren Tonlagen. Er erinnert bisweilen an Hasse Fröberg, hier und da schimmert auch eine Prise Sting durch.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Ein Highlight ist der mit 9:25 Minuten längste Song ‘Peace Of Mind‘, mit prägnantem Keyboardspiel, feinen Soli und eingängigen Melodien. Ein Stück, das richtig Spaß macht. Dies gilt auch für die anderen Titel, wirkliche Durchhänger sind nicht zu vermelden. Auch Sängerin Jenny Sandgren gibt, passend zum Gesamtniveau des Albums, eine gute Figur ab.
Sehr interessant auch ‘Zenith‘, das einzige Instrumental auf dem Album. Moderner Sound mit Ambient Touch und kräftiger Gitarre – das fällt zwar etwas aus dem Rahmen, passt aber trotzdem perfekt ins Gesamtbild. Hier wie auch an anderen Stellen sind auch mal typische Flower Kings-Elemente zu finden. Fans knackig präsentierten melodischen und sinfonischen Retroprogs sollten hier auf jeden Fall reinhören, es lohnt sich!
Bewertung: 12/15 Punkten (JM 12, KB 12, KR 11)
Surftipps zu Jonas Lindberg & The Other Side:
Homepage
Facebook
Bandcamp
You Tube
Instagram
Soundcloud
Spotify