John Wesley – a way you’ll never be

john-wesley-a-way-youll-never-be(56:10, CD, InsideOut / Sony Music, 2016)
Bereits mit dem beachtenswerten Vorgänger „Disconnect“ bewies John Wesley, dass er mehr als nur Begleitmusiker bei z.B. Porcupine Tree oder Fish sein kann. „a way you’ll never be“ (absichtlich alles in Kleinbuchstaben geschrieben) ist das mittlerweile achte Soloalbum des Amerikaners.

Ein kerniges Rockalbum mit 70s-Touch und progressiven Anleihen, das aber dennoch nicht in der Vergangenheit stehen geblieben ist. Als stilistische Einflüsse nennt Wesley Rush, Pink Floyd und Porcupine Tree, bei den Gitarristen führt er u.a. Robin Trower, Jeff Beck, Alex Lifeson und Warren Haynes an. Dennoch offenbaren die Eigenkompositionen Wesleys genügend eigene Identität, auch wenn seine Vorbilder immer wieder einmal mehr oder weniger offensichtlich grüßen lassen.

“a way you’ll never be” ist in erster Linie ein kraftvolles Gitarrenalbum mit einem guten Mix aus satten Melodien und erdigen Kanten. Dabei hat sich Wesley von seiner ursprünglichen Singer/Songwriter-Attitüde mit Akustikgitarre recht weit entfernt und setzt viel mehr auf elektrische, harte Saitenarbeit. Unterstützt wird er dabei überaus formidabel und variabel vom namhaften Duo Mark Prator (Iced Earth) und Sean Malone (u.a. Cynic, Gordian Knot, Aghora), die mit verschachtelten, aber immer songdienlichen Rhythmusgeflechten punkten. Die Stimmung ist überwiegend atmosphärisch düster gehalten, mit einer Tendenz zu Wut und Melancholie. Immer wieder aber dringen hoffnungsvolle und positive Momente durch, was dem Album gut tut.

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Bereits beim Opener ‘by the light of a sun’ kracht die Gitarre ordentlich, das folgende ‘a way you’ll never be’ verfügt über leichten Rush-Touch, während ‘to outrun the light’ auf schleppende, mysteriöse Stimmungen setzt. Eine unbestimmte leicht träge Melancholie durchzieht das gesamte Album, was mitunter gleichförmig anmutet, aber dennoch überzeugt. Wesley weiß den nötigen progressiven Rock-Punch geschickt einzusetzen, lässt aber seinen Kompositionen und Gitarrensoli Raum für mitunter weit ausholende Exkursionen zwischen Hochgefühl und Traurigkeit.

Eine weitere gute Scheibe in Power-Trio-Besetzung aus dem Hause Wesley, der damit hoffentlich an Popularität gewinnt.
Bewertung: 11/15 Punkten

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Abbildungen: John Wesley / InsideOut Music