(54:57, CD, Eigenpressung/Just for Kicks, 2016)
Man kann eigentlich nicht viel Neues berichten über Yossi Sassi, mit seinem neuen Album bewegt er sich auf gewohnten Pfaden. Zwölf neue Songs aus des Meisters Feder beinhaltet es, und alle verbinden sie auf elegante Weise westlichen Rock und Metal mit der feinen Form jüdischer Folklore. Wie kein anderer vermag Sassi die Härte der E-Gitarre mit den zarten Klängen der Bouzouki zu verbinden, um fein verästelte Klanggebilde zu kreiren.
Als lyrisches Konzept gibt er – wie nicht wenige Musiker des nahen Ostens – den internationalen Botschafter des Friedens und der Toleranz, indem er Lebens- und Betrachtungsweisen aus verschiedenen Kulturkreisen zusammenträgt und einander gegenüberstellt. Im Gegensatz zu seinen Ex-Kollegen bei Orphaned Land kommt er dabei fast ganz ohne religiösen Bezug aus. So ist es durchaus als Statement anzusehen, dass sich auf der langen Liste der Gastmusiker neben Ikonen wie Bumblefoot und Marty Friedman auch Sassis arabischer Freund Zaher Zorgati, der Sänger von /Myrath, findet, der einen ganzen Track singt.
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Klanglich und produktionsseitig bleibt Sassi auf konservativer Schiene. Seine E-Gitarren klingen allesamt angestaubt nach altem Marshall-Sound und lassen die Schärfe des modernen Sound Shapings vermissen. Auch die strikte Trockenheit der Bouzouki enttäuscht etwas an vielen Stellen, wo ein verhaltenes Delay wahre Wunder hätte vollbringen können. Leider ist es auch immer noch so, dass die Songs kompositorisch nie aus ihren Strukturen ausbrechen und immer den Schemata ihrer Genres folgen. Ein als Metalsong abgelegter Track bleibt konsistent Metal, ein Bluessong Blues, und Folk bleibt Folk. Neben der Vermischung westlicher und jüdischer Tonleitern sind es nur Teile der Arrangements, die die verschiedenen Kulturen verbinden.
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So ist “Roots and Roads” ein weiteres Album mit schönen Klanggebilden, das perfekte Hintergrundmusik liefert. Als großen Wurf kann man es aber nicht ansehen.
Bewertung: 10/15 Punkten (RF 10, KR 11)
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