(62:02, CD, Progress Records/Just for Kicks, 2016)
Auf der Rückseite des sehr schön gestalteten Covers schauen einen gestandende Herrschaften an, die wohl auf einige Jahre Erfahrung im Musikbusiness zurückgreifen können. Die Ursprungstage dieses norwegischen Projektes liegen schon eine ganze Dekade zurück.
Im Jahr 2006 hatten sich der damalige Magic Pie-Keyboarder Gilbert Marshall und Espen Mikarlsen zusammengetan und in ihrem „Progstock“-Studio in Jam Sessions die ersten Fragmente für einen Song komponiert, der als Opener ‚Naked‘ viele Jahre später auf diesem Album landen sollte. Alles entwickelte sich aufgrund diverser anderer Aktivitäten der Beteiligten zunächst sehr langsam, bis sich schließlich einige geeignete Mitmusiker für dieses Projekt fanden. Dann passierte 2010 allerdings etwas, das sämtliche Planungen über den Haufen warf: Das gesamte Studio mitsamt Equipment brannte ab. Ende 2011 begann man dann wieder mit den Aktivitäten, Mikarlsen jedoch stieg 2013 aus. Im Laufe der Zeit stabilisierte sich das Line-up, und die Kompositionen wurden schließlich mit folgender Besetzung eingespielt:
Gilbert Marshall – electric & acoustic guitars / keyboards / lead vocals
Kim Christiansen – lead electric & acoustic guitars / vocals
John Kamphaug – bass / vocals
Olav Rygg – drums / percussion / vocals
John Petter Sæterdal – keyboards / vocals
Jan-Fredrik Heier – keyboards / vocals
Dazu kam eine Vielzahl an Gastmusikern (u.a. an Streichinstrumenten, Gitarren und Gesang), was sich fast wie eine Ayreon-Besetzung liest und – völlig zu Recht – einen sehr hohen Gesangsanteil vermuten lässt.
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Insgesamt 14 Songs tummeln sich auf dem Album, wobei der in fünf Parts aufgeteilte, abschließende Titelsong es fast auf 20 Minuten bringt. Gewisse Nähen zur Musik von Magic Pie dürfen vermutet werden, doch dies trifft es nur gelegentlich. „Momentum“ hat – leider – eben nicht den hohen Prog-Anteil, den man jetzt erwarten könnte. Zwar gibt es immer mal schöne Gitarreneinlagen, die Tastenarbeit ist auch ordentlich, obwohl wesentlich weniger auffällig als man wegen der Viezahl beteiligter Keyboarder erwarten würde. Es gibt stattdessen sehr viel Melodic Rock/AOR zu hören.
Dass alle Musiker auch gesangstechnisch beteiligt sind, bringt eine gewisse Abwechslung rein. Doch die zum Teil sehr mainstreamigen Songs reißen nicht immer mit. Balladeske Titel sind ebenfalls im Angebot. Der Song ‘Wishful Thinking’ klingt gerade vom Gesang her wie eine seichte Camel-Nummer. ‚All The Way‘ ist zwar eingängig, kommt aber recht banal daher. Im Longtrack zeigen Elephant Plaza zwar ihre progressiven Wurzeln, aber insgesamt ist dieses Album für Prog-Puristen eher enttäuschend und wohl eher Fans von Melodic Rock zu empfehlen.
Bewertung: 8/15 Punkten
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