(53:56, CD, Eigenpressung/Just for Kicks, 2016)
Auch dieses Jahr 2016 gibt es aus dem Dunstkreis der amerikanischen Band Glass Hammer Interessantes zu vermelden: Zum einen steht das neue Studiowerk “Valkyrie” an, zum anderen meldet sich GH-Gitarrist David Wallimann mit seinem dritten Album zu Wort.
Wie “Deep Inside The Mind (2000) und „40 Year Journey feat. Dweezil Zappa“ (2013) orientiert sich „Evolving Seeds of Glory“ an den Fähigkeiten des französisch-amerikanischen Session-Musikers und Gitarrenlehrers. Allerdings sollten eingefleischte Fans von Glass Hammer sich nicht von der Erwartung leiten lassen, hier symphonisch-progressive Rockmusik im Stil der Amerikaner zu bekommen. Nein, auch wenn es eine Menge melodischer Momente gibt, handelt es sich doch teils um gitarrenbetonten Progmetal. So verblüfft es auch nicht, dass Wallimann eine gewisse Nähe zu John Petrucci (Dream Theater) und Steve Vai nachgesagt wird, die hier aber nie auf plumpe Art und Weise kopiert werden.
So liebt Wallimann es, neben sanfteren fast orchestralen Passagen auch mal heftig abzurocken. Unterstützt wird er an den Drums von Nick D’Virgilio (u.a. Spock’s Beard, 1992-2011; Genesis, 1996-1997; Big Big Train) und am Bass von Randy George (Ajalon, Neal Morse). Er selber ist für die restlichen Instrumente hauptverantwortlich, mit Ausnahme der Beiträge einer Handvoll ausgewählter Gastmusiker. Die bekanntesten unter ihnen sind Fred Schendel (Glass Hammer) und Eric Gillette (Neal Morse Band).
Wallimanns neues Werk steht nicht für bislang Ungehörtes oder glänzt mit einem Übermaß an Überraschungen, dennoch klingt die Scheibe nicht abgedroschen oder langweilig. Im Gegenteil: Hat man Gelegenheit das Album in Ruhe zu genießen, wird man das weitgehend entspannte Instrumentalalbum zu schätzen wissen. Mit wohldosierter Virtuosität und den in diesem Genre immer wieder genutzten musikalischen Akzenten lassen sich durchaus interessante Geschichten erzählen.
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Wer dieses Genre mit einigen härteren, rockigen Passagen mag, auf ein Zuviel an Frickelei verzichten kann und gut abgestimmte Melodiebögen favorisiert, sollte hier nicht enttäuscht werden.
Bewertung: 10/15 Punkten (JM 10, KR 10, HR 10)
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