(53:24 + 55:35, CD, DVD, InsideOut Music / Sony Music, 2016)
Das 2004er-Ayreon-Album „The Human Equation“ gehört sicherlich zu den am aufwändigsten arrangierten Werken von Arjen Anthony Lucassen. Mit jeder Menge Gastsänger/-innen wurde damals die Geschichte von einer sich nach einem Autounfall im Koma befindenden Person erzählt, die während einer zwanzig Tagen andauernden Phase bis zum Aufwachen mit ihren Erinnerungen und Gefühlen kämpfte. Im September 2015 wurde dieses Konzeptwerk als opulente Musical-Produktion während vier Tagen vor ausverkauftem Haus im Nieuwe Luxor Theater in Rotterdam präsentiert, wobei man den letzten Abend für eine CD-/DVD-/ Blu-ray-Veröffentlichung mitschnitt.
Die knapp zweijährigen Vorarbeiten für diese Produktion, mit der Vorgabe möglichst viele Beteiligte der Originalaufnahmen auf die Bühne zu bekommen, gestaltete sich logischerweise als sehr zeitintensive und vor allem logistisch recht komplexe Herausforderung. Doch letztendlich konnte ein namhaftes Line-up verpflichtet werden, das zum Großteil auch auf dem Album „The Human Equation“ zu hören ist. So sind u.a. James LaBrie (Dream Theater), Heather Findlay (ex-Mostly Autumn), Devon Graves (Psychotic Waltz, Dead Soul Tribe), Eric Clayton (Saviour Machine) und Marcela Bovio (Stream of Passion) zu hören, sowie als zusätzliche Beteiligte u.a. Anneke Van Giersbergen (ex-The Gathering).
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Um die sehr vielschichtig gestalteten Studioaufnahmen auf die Bühne zu bringen, übernahm Joost van den Broek als musikalischer Direktor die Herkulesaufgabe, eine passende Band zu finden sowie die Original-Arrangements entsprechend umzugestalten und zu ergänzen. Nach monatelangen Vorbereitungen und Proben hatten die Hauptdarsteller gerade mal eine Woche Zeit, um die komplette Show einzustudieren. Arjen Anthony Lucassen selbst hatte übrigens nur einen Kurzauftritt, da er nun mal lieber im Studio herumtüftelt und die Bühne nicht unbedingt sein bevorzugtes Betätigungsfeld ist. Im Nachgang äußerste er sich der Komponist vom Endresultat seines Metal-/Sinfonic-Musicals überaus begeistert.
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Zwischen den gesanglichen Qualitäten der Beteiligten sowie deren darstellerischen Fähigkeiten sind zwar gewisse Diskrepanzen zu beobachten, aber alles in allem ist die optische Umsetzung gelungen. Die Band agiert mit jeder Menge Power und auch die druckvollen, sehr tight eingespielten Arrangements, verfeinert durch einen mehrstimmigen Background Chor, überzeugen. Filmprojektionen unterstützen die Darbietungen auf der Bühne visuell.
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Kritiker mögen sich an der etwas zu dick aufgetragenen Theatralik stören, Ayreon-Fans werden bei dieser opulenten Umsetzung jedoch logischerweise begeistert zugreifen.
Bewertung: 11/15 Punkten (JM 10, KS 11)
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Abbildungen: Ayreon / InsideOut Music