(58:08, CD, Bad Elephant Records/Just for Kicks, 2016)
Nine Stones Close ist ein internationales Bandprojekt, das mit „Leaves“ sein viertes Album auf den Markt bringt. Zuletzt hat es einige Umbesetzungen gegeben, das aktuelle Line-up dieser britisch-niederländischen Formation liest sich wie folgt:
Adrian Jones – guitars / guitar synthesizer
Pieter van Hoorn – drums / percussion
Christiaan Bruin – keyboards
Peter Groen – bass / stick
Adrian ‘Aio’ O’Shaugnessy – vocals.
Als Gäste sind zu notieren:
Ruben van Kruistrum – cello
Annelise Rijk – violin
Bas Immerzeel – additional rhythm guitar auf dem Titelsong.
Sänger Marc Atkinson, aktuell auf dem neuen Album von Lee Abraham zu hören, ist nicht mehr mit von der Partie. Da stellt sich natürlich sofort die Frage, welche Figur der neue Mann diesbezüglich macht. Nun, die Stimmlage ist schon mal deutlich anders, und das ist sicherlich auch so gewollt, denn die ganze Ausrichtung hat sich geändert. Die Band ist deutlich aggressiver, härter und rotziger geworden, und dazu passt diese Stimme recht gut, was gleich im Opener zu hören ist.
Nine Stones Close sind im Heavy-Prog-Bereich unterwegs, bringen aber auch mal geschickt eine sinfonische Note unter, sei es durch Mellotron-Einlagen oder Arrangements mit echten Streichern, die dann wie in ‚Lie‘ von einer solierenden elektrischen Gitarre begleitet werden. Auch wenn eben diese Gitarre oft federführend ist, so weiß Multitalent Bruin sich auch immer wieder mal geschickt einzubringen. Er wurde zunächst als Schlagzeuger bei Sky Architect gesichtet, um später als Multiinstrumentalist Alben unter dem Projektnamen The Black Codex und auch Soloalben als Chris zu veröffentlichen, außerdem gehörte er zur großen Schar an beteiligten Musikern beim originellen Projekt Mayra Orchestra der niederländischen Musikerin Maartje Dekker. Bei Nine Stones Close ist er für die Tastenarbeit zuständig. Gitarrist Adrian Jones ist auch im Duo Jet Black Sea aktiv, bei dem es allerdings insgesamt deutlich ruhiger zugeht.
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Es gibt auch hier durchaus leise, zurückgenommene Parts, was dazu führt, dass dieses Album alles andere als gleichförmig rüberkommt. In ihrer Machart und Präsentation, Gesang inklusive, erinnern manche Songs ein wenig an die italienische Formation Moongarden. An anderen Stellen geht der Gesang eher Richtung schrilles Geschrei, das muss nicht unbedingt gefallen. Neben Neo-Prog und Heavy Prog schlagen Nine Stones Close gelegentlich auch die New-Artrock-Richtung ein. Die schöne Covergestaltung rundet das Ganze ab. Interessantes Album.
Bewertung: 10/15 Punkten (JM 10, KR 9)